Rückschläge? Gehören zum Leben dazu, meint Jasmin Taylor. Im Podcast erzählt die Gründerin von der Insolvenz ihres Unternehmens und was ihr in Krisen hilft.
Podcast "Kasia trifft...": Jasmin Taylor im Interview
In ihrem Podcast hat EMOTION-Chefredakteurin Katarzyna Mol-Wolf mit Unternehmerin Jasmin Taylor über Erfolge und Misserfolge gesprochen.
Jasmin Taylor wurde bekannt als Gründerin des Unternehmens JT Touristik. Die aus dem Iran stammende Jasmin kam mit 17 Jahren als Kriegsflüchtling nach Deutschland, lebte und studierte später in den USA und gründete 2009 in Berlin den Reiseveranstalter JT Touristik. Im Herbst 2017 musste sie jedoch Insolvenz anmelden. Wie es dazu kam, wie es ihr heute geht und wie sie das Scheitern rückblickend betrachtet – darüber spricht sie in der Podcastfolge mit Kasia.
Was Jasmin Taylor Frauen mitgeben will:
"Das Leben geht weiter, unabhängig davon, was zwischendurch passiert. Wir sollten uns selbst treu bleiben und Erfolg immer wieder neu für uns definieren."
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Rückblick: Jasmin Taylor als EMOTION-Mentorin
Im Jahr 2016 coachte Jasmin Taylor als Mentorin eine unserer Leserinnen. Lest hier nochmal das Interview von damals, in dem sie bereits das Scheitern als Chance erkannt hatte:
Frau Taylor, Sie sind mit 17 Jahren allein aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Wovon haben Sie geträumt?
Ich wollte einen richtigen Beruf haben, um mich entfalten zu können und vor allem, um unabhängig zu sein. Denn Unabhängigkeit ist Freiheit für mich.
Wie sind Sie auf Idee gekommen, ein Reiseunternehmen zu gründen?
2002 gab es im Internet drei Bereiche, die Erfolg versprechend waren: der Verkauf von Büchern, CDs und Reisen. Da ich schon immer gern viel gereist bin, fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Mit einem Gewerbeschein und meinem Computer habe ich ein Reiseportal gestartet. 2009 habe ich dann meinen Reiseveranstalter JT Touristik in Berlin gegründet, mit heute 65 Mitarbeitern.
Die Reisebranche gilt als männerdominiert. Wie haben Sie sich da behauptet?
Es gab Meetings, bei denen ich die einzige Frau war und ständig unterbrochen wurde. Ich habe dann gesagt, dass ich das respektlos finde. Aber am Ende kommt es auf die fachliche Kompetenz an – und darauf, sich nicht unterkriegen zu lassen. Ich finde es enorm wichtig, sich selbst treu zu bleiben. Das bedeutet für mich auch, in meinem Unternehmen die Weiblichkeit zu betonen.
Ist Pink daher die Unternehmensfarbe?
Ja, Pink ist eine sehr feminine Farbe. Sie drückt Schönheit, Qualität und Stärke aus – und sie ist auffällig.
Was raten Sie Frauen, die Karriere machen wollen?
Mein Lebensmotto ist: Sei mutig! Und hab keine Angst vor Rückschlägen.
Wie gehen Sie denn damit um?
Man muss viele Fehler machen, um sich weiterentwickeln zu können. Man darf deshalb nicht den Glauben an sich selbst und sein Projekt verlieren. Eigentlich ist jeder Tag eine Herausforderung. Es gibt immer wieder Neues, das man lernen muss, Dinge, bei denen man anfangs auch Fehler macht, bis man sie beherrscht. Ich denke, Erfolg ist die Summe vieler Misserfolge.
Erfolg ist die Summe vieler Misserfolge
Jasmin Taylor, Gründerin von JT TouristikTweet
Haben Sie weibliche Vorbilder?
Ja, meine Mutter, vor allem weil sie immer ruhig bleibt und voller Energie ist. Und Angela Merkel. Ich finde sie sehr beeindruckend. Sie ist in der Regierung die Einzige, die humanitäre Aspekte und Politik in der aktuellen Flüchtlingsdebatte verbindet.
Was für eine Chefin sind Sie?
Ich denke, ich bin ergebnisorientiert, zielstrebig und fair.
Interview: Mascha Stuchell