Expertinnen geben Ratschläge und Tipps zu Problemen im Job und in Sachen Karriere. Dieses Mal: "Benachteiligung in der Schichtarbeit - muss ich das hinnehmen?"
Eigentlich sollen Früh- und Spätschichten gerecht verteilt werden. Ich habe aber weniger Wahlfreiheit als Kollegen mit Kindern. Muss ich das hinnehmen?
Merle, Krankenschwester, Hannover
Es antwortet: Barbara Heinrich, Fachanwältin für Arbeitsrecht, Mediatorin und Coach aus München (kanzleiheinrich.de)
"Das Gesetz verbietet zwar eine unterschiedliche Behandlung von Mitarbeitern, die unter gleichen Bedingungen – zum Beispiel in wechselnden Schichtdiensten – tätig sind. Allerdings dürfte eine interne Betriebsvereinbarung eine Bevorzugung von Eltern vorsehen, solange diese kinderlose Mitarbeiter nicht unverhältnismäßig benachteiligt. Unabhängig von der Rechtslage rate ich Ihnen, das Gespräch mit den Kollegen zu suchen. Vermeiden Sie dabei unbedingt direkte Anschuldigungen ("Du machst immer ..."). Stellen Sie ausschließlich – und durchaus emotional – Ihre Sichtweise dar, etwa dass Ihr Privatleben und/oder Ihre Gesundheit unter den einseitigen Schichten leidet. Gut möglich, dass Ihre Kollegen erst jetzt begreifen, dass auch Kinderlose nicht uneingeschränkt flexibel sind. Verbessert sich danach jedoch nichts, bleibt Ihnen nur noch, an den Vorgesetzten zu appellieren, auf eine gerechtere Verteilung der Dienste zu achten. Oder ein Jobwechsel."
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