Perfektionismus im Job ist toll - was aber tun, wenn er die Kollegen nervt? Sollte man die eigenen Ansprüche runterschrauben? Das rät unsere Expertin.
Das Job-Problem:
"Ich ertrage es nicht, wenn Kollegen und Chefs nachlässig arbeiten, und ecke dadurch im Job oft an. Was kann ich tun?"
Sabrina, Betriebswirtin, Regensburg
Der Lösungsvorschlag:
Es antwortet Christina Kock, Expertin für berufliche Positionierung & Karriere mit dem Spezialgebiet Intrinsische Motivation. Sie ist Mitglied der EMOTION Coaching Datenbank. Mehr über Christina Kock erfahrt Ihr auf dom-consulting.com.
Jeder Mensch wird von bestimmten inneren Faktoren angetrieben ("Intrinsische Motivation"). Kann er diese ausleben, fühlt er sich wohl. Für Dich scheint das Streben nach Perfektion ein wichtiger Motivator zu sein. Im Job triffst Du auf Kollegen und Chefs, bei denen andere Kräfte stärker wirken; manche haben so mehr "Mut zur Lücke". Bei solchen Persönlichkeiten eckst Du an, wenn Du sie davon überzeugen willst, dass Ordnungs- und Detailliebe der einzige Erfolgsgarant ist.
Mein Rat: Hinterfrage in diesen Situationen, ob Deine Hinweise wirklich der Sache dienen, also einem besseren Arbeitsergebnis. Falls ja, stehe dazu, am besten mit guten Argumenten.
Manchmal sind 80 Prozent besser als 120 Prozent
In vielen Fällen reichen aber auch 80 Prozent für ein gutes Ergebnis aus; der Anspruch, 120 Prozent zu geben, kann dagegen Prozesse verlangsamen – und dadurch verschlechtern. Es könnte auch sinnvoll sein, professionell analysieren zu lassen, was Deine inneren Motivatoren sind. Prüfe, ob die aktuellen Strukturen gut zu Dir passen; es gibt viele Berufsfelder, in denen Deine Stärken gefragt sind.
Hast Du auch eine Frage an unsere Expertinnen? Schreibe an jobfragen@emotion.de!
Erfahrene Business-Coachs findest Du in unserer EMOTION Coach-Datenbank.