Die Hauptstadt der Dänen? Immer einen Besuch wert! Besonders in der Adventszeit, wenn man hautnah die "hyggelige" Stimmung miterlebt.
Wenn man im Advent durch Kopenhagen spaziert, wird man an fast jeder Ecke daran erinnert, dass der 24. Dezember nicht mehr fern sein kann. Spätestens Ende November bereiten sich die Dänen auf Weihnachten vor. Nicht nur die Wohnungen, auch die Innenstädte werden festlich herausgeputzt. Hunderte mit Lichterketten umschlungene Tannenbäume und Kränze, geschmückt in den Nationalfarben Rot und Weiß, bringen Glanz und Farbe in die kurzen, trüben Wintertage. Das weltbeste Mittel gegen Trübsal und Winterblues kommt ohnehin aus Dänemark: Hygge, diese ganz spezielle Form von Gemütlichkeit und Heimeligkeit, die das Wir über das Ich stellt.
Kunstvoll dekoriert: Kopenhagens Schaufenster
Um dänische Dekorierkunst in Perfektion zu bestaunen, schlendert man am besten zum Kongens Nytorv, dem größten Platz der Stadt. Das elegante Kaufhaus Magasin du Nord inszeniert in seinen Schaufenstern alljährlich ein Weihnachtsträumchen, an dem man sich kaum satt sehen kann.
Eine andere Pilgerstätte des guten Geschmacks liegt am Amagertorv, wo der Flagship Store von Royal Copenhagen zu Hause ist. Seit 1963 lädt die königliche Porzellan- und Kristallmanufaktur Künstler verschiedenster Couleur dazu ein, einen Weihnachtstisch zu gestalten. Die opulenten Prachtstücke schmücken dann bis Ende Dezember das Ladengeschäft, zeigen Stilabdrücke und prominente Handschriften im Wandel der Zeit.
In diesem Jahr durften sechs Modedesigner je eine Tafel decken, unter anderem die kreativen Köpfe des Labels Baum und Pfedgarten.
Wunderbar retro - der Weihnachtsmarkt im Tivoli
Ebenfalls eine schöne Tradition ist der Weihnachtsmarkt im Tivoli. Ab Mitte November verwandelt sich der über 170 Jahre alte Vergnügungspark zwischen Rathausplatz und Hauptbahnhof in ein acht Hektar großes Weihnachtswonderland. Das mag man kitschig finden – oder einfach nur wunderbar retro.
Wie eine Zeitreise in eine entschleunigte Vergangenheit, wo nur hier und da die digitale Gegenwart durchblinkt. Zwischen den Karussells verteilen sich mehr als 50 Büdchen mit typischen Weihnachtsleckereien und Kunsthandwerk, hunderttausende Lichter illuminieren die geschmückten Pfade durch den Park. Die Zeit versüßen kann man sich hier zum Beispiel mit Glögg – die skandinavische Interpretation von Glühwein wird traditionell mit Zucker, Mandeln und Rosinen gepimpt – und Æbleskiver, kugelrunde Mini-Krapfen, die man in Himbeermarmelade tunkt.
Smørrebrød: perfekt als Stärkung beim Einkaufsbummel
Beim Bummeln durch die Stadt macht man es am besten wie die Dänen: Man stärkt sich mit Smørrebrød, üppig belegten Broten. Ida Davidsen, einer der bekanntesten und traditionellsten Schnittchen-Adressen der Stadt, hat sage und schreibe 300 Kreationen im Repertoire.
Mit der deutschen Stulle haben manche der kunstvoll drapierten Brot-Mahlzeiten ungefähr so viel gemein ein Napfkuchen mit einer dreistöckigen Hochzeitstorte. Drei bis sechs Zutaten schmiegen und türmen sich hier auf- und aneinander: Fleisch oder Fisch, Gemüse, frische oder geräucherte Kartoffeln und angemachte Salat.
Mit ihren 79 Jahren steht die Seniorchefin Ida noch immer jeden Tag in der Küche des Familienbetriebs und greift Sohn Oskar unter die Arme. Überhaupt ist die Store Kongensgade eine prima Adresse, um sich durch Coffee Stores und Cafés zu probieren oder durch Design-Shops und Antiquitätengeschäfte zu stöbern.
Wer das Besondere der Masse vorzieht und verspielte Wohnaccessoires aus Papier und Keramik mag, ist zum Beispiel bei Jolander goldrichtig. Noch hyggeliger geht nicht.
Diese Reise wurde unterstützt von Scandlines. Die Fähren der deutsch-dänischen Reederei verkehren zwischen Rostock und Gedser, Puttgarden und Rødby sowie Helsingør und Helsingborg. Seit Mitte 2016 ist auf der Route Rostock-Gedser die Hybridfähre BERLIN im Einsatz. Als weltweit erste Fährreederei setzt Scandlines in dieser Größenordnung ein Hybridantriebssystem ein, das überschüssige Energie in Batterien speichert. Und zwar so viel, dass man damit 400 Hybridautos aufladen könnte. Außerdem ermöglicht diese Technologie in Verbindung mit Abgasreinigungsanlagen, den Schwefel-Emissionsausstoß um mindestens 90 Prozent zu senken.