Um mit dem Geld anlegen zu beginnen, muss sehr häufig zunächst eine andere Frage geklärt werden: Schaffe ich es, den Anfang zu machen und den Schritt zu gehen? Wie Hemmungen überwunden werden können, erklärt Madeleine Sander von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG.
Wie lege ich 10.000, 50.000 oder auch 100.000 Euro an? Diese Frage wird mir immer wieder gestellt – und fängt für mich viel früher an: Nicht beim „Wie“, sondern beim „Ob“. Also bei der Motivation, mein Vermögen überhaupt anlegen zu wollen. Denn die größte Hürde, die ich vielfach in meinem Umfeld beobachten kann, ist diesen ersten Schritt zu gehen.
An die Altersvorsorge denken
Dabei wissen wir ja, dass Altersvorsorge wichtig ist und die gesetzliche Rente bei den meisten später kaum ausreichen wird, um den Lebensstandard zu halten. Wir sollten uns also mit der Geldanlage beschäftigen. Gleichwohl kostet es uns immense Überwindung, an das eigene Altern zu denken oder sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen.
Wie ist mein Verhältnis zu Geld?
Diese Hemmung, das Geld auch wirklich anzulegen, ist bei vielen von uns aber noch tiefer begründet, und zwar in der eigenen Persönlichkeitsstruktur. Das Thema Vermögen mag zwar eine große Rolle in unserem Leben einnehmen, doch was wir letztlich darunter verstehen und wie wir damit umgehen, ist ganz unterschiedlich und abhängig von eigenen Glaubenssätzen, Prägungen und Lebenssituationen. Diese können unsere Motivation befördern oder ausbremsen. Deshalb hilft am Anfang immer, sich selbst zu fragen: Welches Verhältnis zu Geld wurde mir zu Hause vorgelebt?
Offen über Geld sprechen
Zudem empfehle ich, sich unabhängig von der anvisierten Anlagesumme erst einmal zu informieren. Bis heute gilt für mich das Motto: „Investiere nicht in etwas, das du nicht im Grundsatz verstehst.“ Deshalb möchte ich mit dieser regelmäßigen Kolumne ebenfalls zum offenen Diskurs anregen, denn Wissen eignen wir uns auch im Austausch mit Bekannten und Freund:innen an. Wir sprechen jedoch nicht hinreichend offen über Geld. Und das gilt es zu fördern, denn wir können von den Erfahrungen anderer stark profitieren.
Wir haben noch mehr Tipps von Madeleine Sander für dich:
- Was die Entscheidung für grüne Geldanlagen für die Rendite bedeutet
- Wie du in dich selbst investierst