Teil 2 unserer Entschleunigungs-Serie: mehr Achtsamkeit und Entspannung im Alltag.
Kennt Ihr das Gefühl, morgens schon auf 180 zu sein? Noch bevor der Tag richtig begonnen hat, sollen am liebsten schon drei Dinge auf einmal erledigt, Aufgaben delegiert, Vorbereitungen getroffen werden. Man wirbelt herum, räumt noch hier und da, alles muss schnell gehen, wir leben nun mal in einer hektischen Zeit. Zum Durchatmen fehlt die Zeit. Kann man nicht ändern? Ok, vielleicht nicht alles auf einmal. Aber das Schöne ist, man kann einfach mal beginnen. Von heute auf morgen, ohne sein Leben komplett umzukrempeln. Wie das bewusste Gehen in Teil 1. Unserer Entschleunigungs-Serie, ist auch die folgende Übung für mehr Achtsamkeit und Entspannung im Alltag jederzeit und überall anwendbar:
Teil 2: Handübungen
Immanuel Kant sprach von unseren Händen als dem "äußeren Gehirn" unseres Körpers. Unsere Hände verkörpern eine Intelligenz jenseits des Denkens. Lange bevor wir rational zu denken beginnen, haben unsere Hände die Welt "ergriffen". Ein natürliches Begreifen, noch ohne Begriffe.
Keinen Körperteil benutzen wir in so vielfältiger Art und Weise wie unsere Hände. Sie können tasten, halten, greifen uns klatschen. Sie können kneifen, schreiben, streicheln, tippen und vieles mehr. Wenn wir sie trainieren, lernen sie Instrumente oder Werkzeuge zu beherrschen. Kaum eine Tätigkeit, die wir ausführen, kommt ohne die Einbeziehung unserer Hände aus.
Egal, was wir tun, unsere Unruhe kommt immer auch bei unseren Händen an. Sind wir nervös, beginnen unsere Hände zu zittern, mit Gegenständen herumzuspielen oder sie stoßen etwas um.
Hände sind Seismographen unseres Gesamtzustandes. Unsere Hände sind aber auch eine Brücke zu anderen Menschen. In Form von Gesten, einem Handschlag oder einer Umarmung sprechen sie ihre eigene Sprache.
If you are in a hurry – take it slowly!
Im Slowing-Down-Zustand sind unsere Hände entspannt und voll wacher Spannkraft. Es fällt uns leicht, positiven Kontakt mit anderen aufzunehmen.
Wenn ich bemerke, dass meine Hände unruhig werden, versuche ich, innezuhalten. Im Sitzen lege ich die Hände locker übereinander in den Schoß. Im Stehen lege ich die Hände etwas unterhalb des Bauchnabels mit den Innenflächen nach oben zusammen. Es ist auch möglich, mit den Händen eine Art Dreieck zu formen. Innerhalb weniger, tiefer Atemzüge spüre ich, dass sich weite Teile meines Körpers entspannen, nicht nur die Hände.
Wenn Ihr auf Eure Hände achtet, erhöht Ihr Eure Gesamtkonzentration. Und schafft Ruheinseln inmitten des alltäglichen Sturms…
Probiert es doch einfach mal aus!
Mareile Braun ist Chefredakteurin von EMOTION Slow und liebt ihr Leben zwischen Gucci und Gummistiefeln. Wenn sie nicht gerade auf Fashion Weeks reist, bummelt sie zuhause gern mit ihrem Esel Pepe durchs Dorf.
Was sie sonst gerade bewegt: Yoga unter freiem Himmel, Tanzabende mit dem Gatten und ihre Workshops als "Slow-Down"-Trainerin.