Die emotion SLOW-Serie zur Entschleunigung im Alltag
Wann hattet Ihr Euer letztes großes Erfolgserlebnis?
Gestern? Vor zwei Jahren? Als Ihr 12 wart? Habt Ihr eine sportliche Höchstleistung erbracht? Eine Mutprobe bestanden? Ganz egal! Ihr könnt Euch vermutlich noch gut daran erinnern. Wenn Ihr die Bilder von erfolgreich gemeisterten Herausforderungen gut abspeichert, kann die Erinnerung daran auch lange danach noch wie eine Glücksdusche wirken.
Wichtig ist, dass das Abrufen der Erfolgsbilder regelmäßig geübt und beim Visualisieren sämtliche Sinne genutzt werden. Versucht, die Situation nicht nur vor Eurem inneren Auge zu sehen, sondern sie möglichst auch zu hören, fühlen, riechen und schmecken. Je häufiger Ihr auf diese Weise ein Bild heraufbeschwört, desto plastischer und intensiver wird die Empfindung. Unser Gehirn reagiert auf diese Reize ebenso wie auf das ursprüngliche, reale Ereignis: mit Glückshormonen!
Ruhebilder – die Stop-Zeichen des Alltags
Ähnlich verhält es sich mit den sogenannten "Ruhebildern". Situationen oder Momente, die wir in der Vergangenheit als besonders entspannt und angenehm empfunden haben, können auch im Nachhinein Wohlgefühle auslösen. Wir müssen unser Unterbewusstsein nur entsprechend trainieren! Der Liebling unter meinen Ruhebildern ist und bleibt der Anblick von Pferden auf der Weide vor meinem Arbeitszimmer, aber auch in der Erinnerung an bestimmte Reisen. Bei anderen mag es ein ganz spezieller Blickwinkel in eine Bucht aufs Meer sein oder einfach die morgendliche Tasse mit frisch gebrühtem Kaffee.
Vielleicht entdeckt Ihr auch neue Ruhebilder für Euch. Im Alltag, vor der Haustür. Statt in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit die ersten Mails zu checken, könntet Ihr Euch Zeit für einen Blick aus dem Fenster nehmen. Was geht da vor in Eurer Umwelt? Wer begegnet Euch? Betrachtet das Leben um Euch herum doch mal wie durch ein Kameraobjektiv. Ihr werdet überrascht sein, was es alles zu entdecken gibt. Und wenn Gedanken an die bevorstehende Arbeit aufziehen – einfach vorbeiziehen lassen! Der Job nimmt Euch noch früh genug in Beschlag.
Wenn Ihr später am Arbeitsplatz das Bedürfnis nach einer kurzen Ruhepause haben, erinnert Euch an das, was das Objektiv Eurer inneren Kamera gespeichert hat. Ruft Euer schönstes Ruhebild ab, indem Ihr tief durchatmet und möglicherweise ein unterstützendes Schlüsselwort (z.B. PAUSE) sagt. Ihr werdet sehen, danach habt ihr wieder neue Energie.
Auch den Heimweg könnt Ihr ganz bewusst zum inneren Abschalten nutzen. Die Gedanken an die Arbeit kleben noch an Dir? Abschütteln! Vielleicht könnt Ihr das Fahrrad nehmen und die Anspannung des Tages mit jeder Bewegung wegstrampeln. Wenn es eine besonders schöne Strecke gibt, nehmt ruhig mal einen Umweg in Kauf. In der eigenen Straße haltet Ihr dann noch einmal inne: Denkt Ihr etwa noch immer an die Arbeit? Dann muss der Gedanke jetzt sofort gestoppt werden! Stellt Euch bildhaft vor, wie sich der Gedanke in Luft auflöst.
Herzlich willkommen im Privatleben.
Mareile Braun ist Chefredakteurin von EMOTION Slow und liebt ihr Leben zwischen Gucci und Gummistiefeln. Wenn sie nicht gerade auf Fashion Weeks reist, bummelt sie zuhause gern mit ihrem Esel Pepe durchs Dorf.
Was sie sonst gerade bewegt: Yoga unter freiem Himmel, Tanzabende mit dem Gatten und ihre Workshops als "Slow-Down"-Trainerin.