Der Mensch als Marke? Klingt nach Menschen, die völlig dem Kapitalismus erliegen. Petra Wüst, Expertin für Self-Branding räumt diese Vorbehalte aus und zeigt, wie wichtig es ist, Farbe zu bekennen
Schon Karl Marx diagnostizierte, dass der Kapitalismus die Tendenz zur Verdinglichung von Menschen und der Vermenschlichung von Dingen mit sich bringe. Sind wir jetzt endgültig so weit, wenn wir aufgefordert werden, Selbstbranding zu betreiben und uns aufzustellen wie eine Marke? Petra Wüst, Expertin für Self-Branding, kennt diese Vorbehalte – und räumt sie aus. Sie zeigt, wie wichtig es in unserer modernen Gesellschaft ist, Farbe zu bekennen. Und sagt, wie man es am besten anstellt
Die Veränderungen am Arbeitsmarkt bringen nicht nur neue Berufe, sondern auch neue Arbeitsweisen hervor. Portfolio- und Projektarbeiter, Freelancer, Jobnomaden, eine digitale Bohème. Was für die einen den Verlust an Sicherheiten bedeutet, ist für die anderen das Auskosten neuer Freiheiten. Niemand ist mehr sein Leben lang zu einem einzigen Job verdammt - einerseits. Niemand kann sich auf den einmal erworbenen Qualifikationen ausruhen - andererseits. Für Petra Wüst ist es das "Jahrhundert der Chancen". Und diese Chancen kann umso besser nutzen, wer ein klares Profil hat, wer weiß, was er will, und von dem auch die anderen wissen, was er kann und will.
Mit somatischen Markern zur emotionalen Marke
Self-Branding ist also die Kunst, seine Stärken zu kennen, zu nutzen und zu kommunizieren. Zuallererst also die Aufgabe, sich selbst besser kennen zu lernen. Petra Wüst leitet deshalb dazu an, die persönlichen "somatischen Marker" zu entdecken, um auf dieser Basis eine authentische und emotionale Marke zu entwickeln. Bei diesen Aufgaben zeigt sich, dass Self-Branding keine oberflächliche Etikettierung ist, sondern auch dabei hilft, die eigenen Kräfte zu bündeln und wirksam werden zu lassen. Diese Fokussierung gelingt, ohne die Komplexität der Persönlichkeit zu reduzieren. Denn, so Petra Wüst, es kommt nicht darauf an, eine Marke zu werden, sondern ein markantes Profil zu haben.
Fazit
Die Autorin geht das Thema Self-Branding konstruktiv an. Sie zeigt schlüssig, warum es immer wichtiger wird, sich klar zu positionieren. Sie beschreibt die wesentlichen Trends im Self-Branding. Und sie entwickelt ein konsistentes Modell, das sich aus den Elementen Markenidentität, Markenbild und Markenkommunikation zusammensetzt. Wer Petra Wüsts Anleitungen folgt, wird damit belohnt, die vormals nur diffus benennbaren Stärken und Ziele künftig klar und effektiv kommunizieren zu können. Für alle, die sich ein professionelles Profil zulegen wollen.