Wer nicht immer die kleinste Portion haben will, muss den Mund aufmachen. Blöd nur, wenn man schüchtern ist. Was hilft: sich einen Ruck geben und an sich arbeiten. Ilise Benun zeigt, wie das geht
Niemand kann seine Persönlichkeit grundlegend ändern. Was sich allerdings relativ leicht ändern lässt, ist das Verhalten. Deshalb sagt Ilise Benun ganz klar: Es spielt überhaupt keine Rolle, warum wir unsicher oder schüchtern sind. Wichtig zu wissen ist lediglich, welche Umstände uns unsicher oder schüchtern werden lassen. Also nicht fragen: "Wie kommt es, dass ich schüchtern bin?", sondern eher: "Bin ich bei förmlichen Anlässen unsicherer, als wenn es locker zugeht, oder bin ich gegenüber bestimmten Personen unsicher?" Das Gleiche gilt für alle, die meinen, sich ständig entschuldigen zu müssen, die Konflikten gerne aus dem Weg gehen oder große Angst vor Fehlern haben. Beobachten Sie sich so genau wie möglich, und Sie werden schnell feststellen, dass Sie nicht generell konfliktscheu sind, sondern in ganz bestimmten Situationen, gegenüber ganz bestimmten Menschen. Und schon können Sie gezielt gegensteuern.
Schüchtern auf der ganzen Linie
Die Stillen im Lande haben an vielen Fronten zu kämpfen. Denn die meisten sind dazu gezwungen, sich trotz ihrer Unsicherheiten ins Getümmel zu stürzen. Wie sie das mit steigendem Erfolg tun können, zeigt Ilise Benun anhand ganz konkreter Situationen. Sie lehrt, wie man Netzwerkveranstaltungen nicht durch den Hinterausgang verlässt, wie man Schritt für Schritt persönliche Begegnungen zu Fremden aufbaut, wie man die Angst vor dem Telefonieren verliert und die Körpersprache liest und richtig einsetzt. Und wem das alles noch viel zu persönlich ist, lernt hier, mit Hilfe von E-Mails und Sozialen Medien die Tür zu anderen Menschen aufzustoßen. Zwei weitere Kapitel widmen sich den heimlichen Schüchternen, also Menschen, die es in Verkäufer- und Führungspositionen geschafft haben, und jetzt endlich ihre Begrenzungen sprengen wollen.
Fazit
Wer immer auf die selbe Art und Weise handelt, sollte sich nicht wundern, immer die gleichen Ergebnisse zu erzielen. Diesen Merksatz aus der Verhaltenstherapie wendet Ilise Benun sehr pragmatisch im letzten Kapitel "Spickzettel für die Kommunikation" an. Für viele alltägliche Schrecksekunden (und Stunden) liefert sie taugliche Verhaltensregeln, die man und frau im Fall der Fälle schnell nachschlagen kann. Praktische Verhaltensregeln für Schüchterne und Verunsicherte, um erfolgreicher zu sein und mehr Spaß am Leben zu haben.