Wer entscheidet eigentlich, ob Sie auf der Gewinner- oder Verliererseite des Lebens stehen? Ihr Kopf. Meist unbewusst programmieren wir uns gedanklich auf Erfolg oder Niederlage.
Die Macht der Gedanken setzt die Weichen neu. Das Gute daran: Mit erstaunlich geringem Aufwand lässt sich diese Kraftquelle anzapfen.
Eine chinesische Weisheit lautet: "Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal."
Sobald wir uns bewusst machen, was sich gedanklich in unserem Kopf abspielt, können wir unsere Gedanken steuern. Horchen Sie einmal auf Ihren inneren Dialog. Was sagen Ihnen Ihre Gedanken und inneren Stimmen gerade? Allzu häufig fallen sie recht negativ aus: Wir kritisieren uns für nicht erreichte Ziele, machen uns Sorgen über Geld, künftige Aufgaben, unsere Beziehung, werten uns ab und bezweifeln, ob wir alles gut genug machen. Stopp – solche Gedanken rauben Ihnen Energie. Und genau um diese mentale Kraft, Ihre mentale und emotionale Stärke geht es in so vielen Lebensbereichen. Im Beruf, im Privatleben und natürlich auch im Sport. Im sportlichen Wettstreit entscheidet sich außerordentlich viel über den Erfolgsfaktor "mentale Stärke". Viele Spitzensportler schwören daher auf ein konsequentes Training – nicht nur für den Körper, sondern auch für den Kopf.
Mentale Stärke lässt sich trainieren
Was können wir von Spitzensportlern lernen? Entschlossenheit, Disziplin, Kampfgeist, Mut, Ausdauer, Beharrlichkeit, Leidenschaft und Begeisterung (Feuer in den Augen). Dabei zapfen erfolgreiche Spitzensportler und Trainer offenbar eine mentale Kraftquelle an, auf wir alle eigentlich Zugriff haben könnten: Das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und an sich selbst versetzt Ihnen den entscheidenden Schub. Nur wie lässt sich mentale Stärke trainieren? Eigentlich ganz einfach, für den Anfang reichen bereits wenige Übungen. Wichtig ist es, dabei konsequent am Ball zu bleiben, u.a. zu visualisieren, Affirmationen (positive Selbstgespräche) zu nutzen, ein Erfolgs- und Dankbarkeitstagebuch zu führen und zu üben, üben, üben, und das erst mal in Alltags-Situationen, in denen es leichter fällt. Die dort gemachten Erfolge wahrnehmen und wertschätzen. Und dann die Übungen in mittelschweren Trainingssituationen und später in schwierigeren Druck-/Stresssituationen üben. Und dabei erlauben wir uns gelegentliche Misserfolge. Nur so trainieren Sie Ihre mentale Kraft dauerhaft und können künftig besser mit Herausforderung umgehen.
Das 15-Minuten-Workout für Winner
Negatives und Destruktives umformulieren
"Ich kann nicht, ich schaff ´das nie, das ist zu schwer…"
- Gedankenstopp
Unterbrechen Sie sich: Ein lautes, energisches oder gedachtes „Stopp!!!“, dazu mit dem Fuß aufstampfen oder/und sich ein Stoppschild vor dem inneren Auge vorstellen.
- Die Vorstellung auf eine angenehme Situation oder Erfolgserlebnis richten, und das in allen Details über unsere fünf Sinne.
- Destruktive Gedanken in positive, konstruktive Gedanken umformulieren, z.B. "Ich fühle mich mental stark.", "Ich vertraue meinen Fähigkeiten und glaube an mich."
So lassen sich auch nach und nach negative, einschränkende Glaubenssätze entkräften und umformulieren, z.B.: "Mit Geld konnte ich noch nie gut umgehen". Daraus wird etwa: "Ich habe eine positive Einstellung zu Geld."
"Positives Denken" heißt realistisches Denken. Es setzt voraus, sich selbst richtig einschätzen zu können. Mit positiven Gedanken fühlen wir uns von Tag zu Tag besser und besser, und sind unter anderem motivierter und fühlen uns wohler.
Visualisieren
Führen Sie Regie in Ihrem Kopf. Drehen Sie Ihren eigenen Erfolgsfilm mit Ihnen in
der Hauptrolle. Malen Sie dabei ein positives, detailliertes Bild von anstehenden
Herausforderungen, Gesprächen, Präsentationen und Prüfungen, unter Verwendung aller Sinneskanäle, verbunden mit Emotionen. Malen Sie sich bereits Wochen vorher aus, wie gut alles laufen wird. Erstellen Sie ein Drehbuch mit Happy End. Ihr Unterbewusstsein wird jegliche Anstrengung unternehmen, die Visualisierung zu verwirklichen.
Zielcollage
Visualisieren Sie Ihre Ziele mit einer Zielcollage. Dazu werden aus Zeitschriften spontan zum Ziel passende Bilder ausgewählt und intuitiv auf ein großes Blatt geklebt. Lassen Sie eine Vertrauensperson Feedback dazu geben. Ein Coaching-Klientvon mir, ein Sportler, hatte z.B. das Ziel, bei seiner Teilnahme an einer Weltmeisterschaft auf dem Siegertreppchen zu stehen. Auf seiner Zielcollage war zwar ein "Stockerl" abgebildet, aber dort stand niemand drauf! Die Ehe, von der er erzählt hatte, war auf der Zielcollage nicht abgebildet. Solche Beobachtungen geben Ihnen wertvolle Hinweise auf die Stimmigkeit Ihres Ziels.
Andere Möglichkeit: ein digitaler Bilderrahmen, der z.B. auf Ihrem Schreibtisch steht, über den in Dauerschleifen Bilder, die sie mit ihrem Ziel assoziieren, laufen. Sie können diese Bilder immer wieder leicht be- und überarbeiten und zusätzlich positive Affirmationen und Fotos ihrer Erfolge bzw. schöner Orte / Wohlfühlorte (Ruhebilder) einfügen. So haben Sie Ihr Ziel immer vor Augen. Unterbewusstsein und Bewusstsein beschäftigen sich so oft damit.
Den Arbeitsstress mittels Rituale im Büro, am Schreibtisch zurück lassen
Den Stress des Tages in der Arbeit zu lassen, müssen viele erst lernen. Eine Klientin hat für sich in einem Coaching folgendes erarbeitet: Sie stellt sich vor, dass sie mit dem Durchschreiten des Türrahmens alles, was gedanklich mit Arbeit zu tun hat, in den Büroräumen zurücklässt. Das Passieren des Ortsschilds ist für Sie ein weiteres Zeichen für den "Feierabend-Check": "Habe ich wirklich abgeschaltet oder stecke ich gedanklich noch in Vorfällen und Gesprächen?" Ist das so, parkt sie das Auto und macht einen flotten Spaziergang. Sie hat festgestellt, dass Bewegung ihr beim Abschalten hilft, sie den Kopf frei bekommt.
Wem es gelingt, diese Übungen in den Alltag zu integrieren, der wird schon nach kurzer Zeit eine positive Veränderung spüren. Lähmendes Grübeln und Selbstzweifel haben keine Chance mehr. Stattdessen werden Sie die Dinge Ihres Lebens mit mehr Zuversicht und auch mit mehr Freude anpacken. Selbst schwierige Situationen, die wir häufig als bedrohlich empfinden, sind mit einer gut trainierten mentalen Stärke leichter zu
bewerkstelligen. Sie schaffen das!
Über die Autorin:
EMOTION-Coach Antje Heimsoeth, Diplom-Ingenieurin (FH), Keynote-Speaker und Mental Coach, Coach, DVNLP und ECA, Gesundheitstrainerin, ECA Sport Coach (Master Competence), zert. Business Coach, Reiss Profile Master, Lehrbeauftragte "Kreatives Management" (MBA) an der Hochschule Ansbach, mit eigenem Institut Leadership Academy.
Infos: www.business-mentaltrainer.eu, www.antje-heimsoeth.com