EMOTION stellt Ihnen spannende Frauen vor, die Sie in persönlichen Gesprächen bei Ihrer beruflichen Weiterentwicklung unterstützen. Dieses Mal: Barbara Bötsch, technische Direktorin bei Nestlé in der Schweiz.
Als Kind liebte Barbara Bötsch "Nesquik". Dass sie einmal für den Hersteller des bekannten Schokodrinkpulvers arbeiten würde, hätte sie sich damals wohl kaum vorstellen können. Erst recht nicht, dass sie beim weltgrößten Lebensmittelproduzenten der Welt eine Spitzenposition innehaben würde: Die Diplomingenieurin leitet alle sechs Schweizer Nestlé-Werke. Aus den Fabriken, die sie lenkt, kommen Saucen, Babymilch oder Nescafé.
Kommunikation ohne Hierachiedenken
Aus dem Nesquik-Alter ist sie zwar längst raus, aber der Job schmeckt auch nach 20 Jahren noch, obwohl der Ingenieurberuf als eher trockene Angelegenheit gilt und noch immer eine Männerdomäne ist. Der Frauenanteil liegt bei rund zwölf Prozent, auf Managementebene bei unter vier Prozent. Auch bei Nestlé sind von 20 Technischen Direktoren nur zwei weiblich. Dennoch hat sich Barbara Bötsch behauptet. Vielleicht weil sie anders kommuniziert als Männer - ohne Hierarchiedenken: "Ich behandle einen Fabrikarbeiter genauso gut wie ein Vorstandsmitglied", sagt Barbara Bötsch. Sie besucht mindestens einmal pro Monat jedes Werk. Vor Ort sein, mit den Leuten reden – das schaffe Vertrauen. Und vermeide Fehler.
Die Erfahrungen am Band will sie nicht missen
Eines wusste sie immer ganz genau: Sie wollte mit Nahrungsmitteln arbeiten. Nach dem Abitur überlegt Barbara Bötsch, Diätassistentin zu werden. "Während eines Praktikums in einer Großküche habe ich aber schnell gemerkt, dass mir das viel zu eintönig ist", erzählt sie. Sie studiert Lebensmitteltechnologie, steigt 1989 als Nachwuchsführungskraft bei Nestlé ein und lernt das Geschäft von der Pike auf. Über die Fließband-, Schicht- und Projektleitung erklimmt sie sämtliche Stufen und will die Erfahrung am Band heute nicht missen. "Tag für Tag Verpackungen in Maschinen zu füllen, war harte Arbeit, aber eine wertvolle Erfahrung", erinnert sich Bötsch. Denn ihre Disziplin zahlt sich aus: Über Leitungsfunktionen in Polen, Siegen und Hamburg erreichte sie schließlich ihre heutige Direktorenposition.
Respekt ist ihre Philosophie
"Mich hat das ganze Metier immer begeistert – zum Beispiel Maschinen für die Produktion von Schokoladenriegeln so zu entwickeln, dass der Geschmack bei der Massenfertigung genauso erhalten bleibt wie bei einer Einzelanfertigung", berichtet die Würzburgerin. Dass es dabei nicht nur um Technik geht, hat sie rasch verinnerlicht. "Jeder einzelne Mitarbeiter ist ein wichtiges Rad im großen Getriebe. Ich führe sie mit großem Respekt", sagt Bötsch. Ihr Ziel: ein Umfeld zu schaffen, in dem ihre Mitarbeiter gerne arbeiten und sich entwickeln können. Eine Philosophie, die sie als Mentorin weitergeben möchte.
Barbara Bötsch, Jahrgang 1963, kommt aus Würzburg. Nach einem Studium der Lebensmitteltechnik an der Technischen Fachhochschule Berlin fing sie bei Nestlé an. Später baute sie eine neue Anlage in Polen mit auf, arbeitete in der Entwicklung und leitete das Schokoladenwerk in Hamburg. Seit Oktober 2011 ist sie als Technische Managerin im Schweizer Markt für sechs Werke verantwortlich. Barbara Bötsch ist verheiratet und hat keine Kinder. Sie wohnt mit ihrem Ehemann am Genfer See.
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für zwei bis vier Treffen und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 10. Februar 2012.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.