Egal ob Fixie, Hollandrad oder Kastenwagen – das Fahrrad ist das Accessoire des Sommers! Also nichts wie rauf in den Sattel und die Freiheit spüren.
Wohin man guckt: Es rollt. Das angesagteste Fortbewegungsmittel in den Metropolen ist das Rad. Ob in Barcelona, Berlin oder New York, alle treten in die Pedale. Sie erobern die Straßen: Hollandräder, bunte Fixies, diese Rennräder mit nur einem Gang, Lastenräder aus Kopenhagen, in die Kinder, Hund und Einkäufe passen. Darauf Frauen mit wehenden Kleidern, Sneakers oder High Heels, T-Shirt-Männer und andere buürofertig im Anzug, die morgens ihren Weg zur Arbeit zu einer ersten kleinen Sommerauszeit machen.
Das eigene Tempo bestimmen
Wer sich aufs Fahrrad schwingt, bestimmt das Tempo seines Alltags. Das Rad heißt jetzt "Velo" in der Szene und versprü̈ht oft einen Hauch von Nostalgie. In Cafés in Kreuzberg, im Glockenbachviertel oder dem Frankfurter Westend wird ganz selbstverständlich über Ledersättel oder gemuffte Stahlrahmen diskutiert. In Seitengassen ploppen kleine Läden auf, die sich auf Fahrräder aus Manufakturen spezialisiert haben. Und in der Mittagspause ruft mich meine Freundin Vera an, ich mü̈sse unbedingt mit ihr in diesen Shop kommen, der das Viva-Rad führt, in das sie sich in Dänemark verliebt hat.
Als ich ankomme, dreht sie schon Proberunden, die Locken im Wind, blitzender Chrom und ihre Tasche, vorne im Korb, sagt klar: meins! Am liebsten wären wir sofort an die Elbe gefahren. Aber ist ja nur die Mittagspause. Also heute Abend. Vera findet, das heimliche Highlight ihres Rads ist das Netz am Schutzblech, das verhindert, dass ihr Rock sich in den Speichen verheddert – das hatte schon meine Uroma! "Sehen wir gut zusammen aus?", ruft sie ü̈bermütig. Ja!
Welches Rad passt zu mir?
Das Rad ist zum Accessoire avanciert. Man klickt sich durch Cycle-Lover-Blogs wie sohofixed.com und cyclelove.net, blättert durch schöne neue Bildbände, auch technische Finessen machen neugierig, fragt sich, was steht mir, und verliebt sich auf dem Weg. Klar, unser Fahrrad soll uns von A nach B bringen – aber es ist schöner, wenn das Rad zu mir und meinem Lebensgefühl passt. Nix von der Stange. Tatsächlich belebt der Trend eine alte Handwerkskunst wieder. Die neuen Räder sind eine Komposition aus hochwertigen Materialien, besonderer Verarbeitung und Design. Sie sind elegant und trotzdem funktional.
Auch die Radler haben sich verändert. Der Mann, der morgens immer meinen Weg kreuzt, sieht mit seiner Ballonkappe ein bisschen aus wie aus der Zeit gefallen – und doch ganz nach heute. Es ist eine Sehnsucht nach dem Echten. Und ein Versprechen von Freiheit: Radle mit mir, wohin du willst! Das Handy mal nicht hören und abbiegen, wohin man will. Auf dem Weg zur Elbe klingelt Vera hinter mir und ruft: "Lass uns lieber zu unserem Lieblingsitaliener fahren." Und schon hat sie mich ü̈berholt, um plötzlich scharf in die Bremse zu treten. "Lass uns den Weg durch den Park nehmen!", sagt sie. Mit jeder Umdrehung der Pedale verfliegt der Stress des Tages. Der Fahrtwind kitzelt meine Nase, ich lege den Kopf in den Nacken. Wunderbar! Der Sommer ist wirklich die beste Zeit, um umzusatteln – kommt in die Gänge!
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