Networking sorgt für das nötige "Vitamin B", um sich beruflich weiterzuentwickeln – klingt verlockend. Doch was steckt dahinter, wie geht "Networking" eigentlich und wie findet man sich im Netzwerk-Dschungel zurecht? Wir haben die Antworten.
"Netzwerken" – was ist das?
Hinter dem Trend-Begriff steckt eine große Karriere-Chance, die jeder nutzen kann, wenn er nur will. Netzwerke sind mehr als eine große Anzahl an Facebook-Freunden. Vor allem bedeutet es: Zielgerichtete Kommunikation. Dazu gehört es, Veranstaltungen zu besuchen, neu gewonnene Kontakte zu pflegen und das Potenzial bestehender Bekanntschaften optimal zu nutzen.
"Gehen Sie ab sofort nie wieder ohne Visitenkarten aus dem Haus!"
Brauche ich das?
Jeder kann profitieren! Da es tausende verschiedener Netzwerke gibt, ist für jeden etwas dabei. Dabei geht es nicht darum, nur dann Veranstaltungen abzuklappern, wenn man gerade akut jemanden braucht, sondern wertvolle Kontakte langfristig zu pflegen. Man sollte auf dem Laufenden bleiben – denn wer weiß, vielleicht ergibt sich durch eine berufliche Veränderung bei einem Bekannten ein neues Projekt, von dem man sonst nie erfahren hätte.
"Wer auf das eigene Netzwerk verzichtet, wird trotz guter Leistungen schnell übersehen und verzichtet damit ganz klar auf Beförderungen und Gehaltserhöhungen!"
Es muss sich auch nicht nur um Berufliches drehen. Wer eine neue Wohnung sucht, fragt sowieso unter Freunden herum. In solchen Fällen ist jeder Kontakt Gold wert. Auch die Suche nach einem Praktikumsplatz für den Sohn wird durch große Netzwerke erheblich erleichtert.
Wer einen großen Freundeskreis hat, mag denken, dass dies ausreichend sei. Doch in beruflich ausgerichteten Netzwerken lernt man ständig neue Menschen kennen, die immer wieder neue Wege aufzeigen können. Im Bekanntenkreis bleibt man meist unter sich und bewegt sich im Kreis.
"Ein Spruch besagt: 'Männer pflegen ihre Netzwerke, Frauen ihre Angehörigen'. Überlassen Sie das Spiel nicht länger freiwillig den Männern."
Wo gibt es Informationen?
Wir haben für Sie die besten Netzwerke für Frauen in Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und überregional zusammengestellt.
"Die meisten Menschen werden Ihnen gern helfen!"
Alle Zitate stammen von Andrea Och, Netzwerk-Expertin und Coach. 2003 gründete sie OCH CONSULTING – Personal & Corporate Branding zur Entwicklung von Unternehmen und Führungskräfte zu Top-Marken. Mit 16-jähriger Führungserfahrung engagiert sich Andrea Och zudem für mehr Frauen auf der Führungsebene in Deutschland. Nicht gegen Männer sondern für Frauen - aus purer volkswirtschaftlicher Vernunft. Ihr Fokus und Antrieb: Die Suche nach dem Optimum! Mehr Infos zu ihren Seminaren auf och-consulting.com.
Was für Netzwerke gibt es und wie teuer ist das?
Was für Netzwerke gibt es?
"Erst wenn Sie Ihre Ziele klar definiert haben, können Sie auch Menschen identifizieren, die für Sie potenziell wichtige Meinungsbildner und Unterstützer sind. Diese Menschen sollten Sie gezielt kennen lernen."
1. Das persönliche Netzwerk: Freunde, Familie, Bekannte, alte Schulkameraden. Diese Menschen kennen Sie sowieso – und sie sind vielleicht das wichtigste Netzwerk für das eigene Leben. Denn diese Menschen helfen nicht nur bei beruflichen, sondern auch privaten Problemen.
2. Informelle Netzwerke / Vereine usw.: Fußballverein, Turnverein, Babyschwimmen, ehrenamtliches Engagement, Rotary Club. Oftmals ist man sich gar nicht bewusst, welches Potenzial sich hier versteckt. Auch diese Netzwerke können stärker aktiviert werden, wenn es um berufliche Belange geht.
3. Berufsverbände: Viele Berufsgruppen haben Berufsverbände, wie zum Beispiel den Deutschen Journalisten-Verband (DJV) oder den Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Hier werden neben zahlreichen Informationsangeboten auch oftmals Veranstaltungen angeboten, auf denen man neue KollegInnen kennen lernen kann.
4. Business-Clubs und formelle Netzwerke: Es gibt speziell ausgerichtete Business-Netzwerke. Verschiedene Größen, Ausrichtungen und Standorte ermöglichen es, das für sich passende Netzwerk zu finden. Bei regelmäßigen Terminen und Veranstaltungen kann man gezielt neue Menschen treffen, die irgendwann ein entscheidender Erfolgs-Faktor sein können.
"Lassen Sie sich nicht von höheren Positionen oder Titeln beeindrucken. Denken Sie daran, wir alle sind nur Menschen."
Ist das nicht sehr teuer und zeitaufwendig?
Die Preise richten sich ganz nach dem Angebot. Mitgliedschaften in Clubs, bei denen jederzeit Räumlichkeiten mitgenutzt und ein häufiges, erstklassiges Angebot an Veranstaltungen angeboten wird, sind viel teurer als kleinere Netzwerke, die sich in öffentlichen Lokalen treffen und nur ein- oder zweimal im Monat eine Veranstaltung anbieten. Oftmals gibt es günstige Angebote wie Junior-Mitgliedschaften oder sogar kostenlose Mitgliedschaften für Start-Up Unternehmerinnen.
Damit das Netzwerken auch Vorteile bringt, darf man natürlich nicht nur die Visitenkarten in eine große Kiste werfen. Networking erfordert Planung und Zeit. Doch das bedeutet nicht, dass es anstrengend und stressig wird. Ein Mittagessen mit einem interessanten Menschen verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen, ein guter Vortrag erweitert den Horizont.
"Interessante Menschen kennenzulernen, unerwartete Sichtweisen zu verstehen, Anregungen für neue Ideen zu bekommen oder schlicht und einfach interessantere Jobs oder mehr Geld – das ist doch herrlich!"
Sie möchten mehr erfahren?
Wir haben Dörte-Julia Zurmöhle von Nordlicht interviewt, die es sich zum Beruf gemacht hat, Menschen zu vernetzen.