Als das Angebot kam, weltweite IT-Chefin zu werden, fragte sich Martina Beer kurz: Ist das nicht eine Nummer zu groß? Doch sie sagte zu. Ihr Ansporn dabei: viel Neues zu lernen
MARTINA BEER, 35, ist Diplomkauffrau mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Sie arbeitet beim Bautechnologie-Konzern Hilti Deutschland AG als Head of IT Delivery für Europa, Afrika, Russland und den Nahen Osten (EMEA). Mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn, 4, lebt sie in Augsburg
EMOTION: Frau Beer, Sie haben sich im Studium auf Wirtschaftsinformatik spezialisiert. Was hat Sie daran fasziniert?
Martina Beer: Heute geht nichts mehr ohne IT, man braucht sie in jedem Unternehmen. Mich hat fasziniert, an der Schnittstelle zwischen Technologie und Business zu sein und beide zusammenzubringen.
Sie arbeiten bei der Hilti Deutschland AG, einem Bautechnologie-Konzern. Wie sind Sie dort hingekommen?
Ich lasse mich gern für Neues begeistern. Als mir die Stelle angeboten wurde, wusste ich, dafür muss ich meine Komfortzone verlassen. Mein Vorgänger war reiner Informatiker, da habe ich mich schon gefragt: Sind mir die Fußstapfen vielleicht zu groß? Doch mir ist bei jeder Entscheidung wichtig, die Option zu wählen, bei der ich am meisten lernen kann. Also habe ich zugesagt.
Haben Sie Ihre Bedenken geäußert?
Es ist immer besser, offen zu kommunizieren, was man von einem Job erwartet und was man kann und vielleicht noch nicht kann. So können beide Seiten schauen, ob das zusammenpasst und worauf man sich einlässt. Das hat die Zusammenarbeit dann auch erleichtert. Zweifel zu haben ist ja etwas ganz Normales. Man darf nur keine Angst davor haben, auch mal zu scheitern.
Zu Ihren Aufgaben gehört, dass alle Mitarbeiter*innen in der EMEA-Region, dem Europäisch-arabisch-afrikanischen Wirtschaftsraum, mit der richtigen Technik ausgestattet sind. Was war die größte Herausforderung?
Die Personalverantwortung zu übernehmen. Ich bin die Hauptansprechpartnerin für viele Kolleg*innen, mein Team ist sehr heterogen in Bezug auf Alter und Kultur. Das kann schon herausfordernd sein. Außerdem habe ich natürlich eine große räumliche Distanz zu meinen Mitarbeiter*innen. Eine Beziehung aufzubauen kann da schwerfallen. Dabei ist genau die für gute Führung so wichtig.
Und wie stellen Sie die Beziehung her?
Es ist sinnvoll, jede*n zumindest einmal persönlich kennenzulernen. Wenn man diese Verbindung erst mal hat, fällt es leichter, zum Beispiel über Skype-calls, zusammenzuarbeiten. Für mich ist außerdem wichtig, allen im Gespräch meine komplette Aufmerksamkeit zu schenken. Natürlich stoße ich in anderen Ländern auch auf andere Probleme als hier in Deutschland. In einigen Län- dern im Nahen Osten arbeiten Männer und Frauen zum Beispiel getrennt voneinander, da braucht man Fingerspitzengefühl für Kultur und Leute.
Was für Skills sind in Ihrem Job denn noch wichtig?
Neben kultureller Kompetenz und Empathie? Frustrationstoleranz, so hart es auch klingt. In der IT bekommt man we- nig positives Feedback, wenn alles gut läuft. Geht aber etwas schief, ist das Ge- schrei groß. Das muss man aushalten. Wen hätten Sie gern als Mentee? Eine Frau, die in die IT will oder die län- derübergreifend Teams führen will.
Wen hätten Sie gern als Mentee?
Eine Frau, die in die IT will oder die länderübergreifend Teams führen will.
So wirst du Mentee von Martina Beer:
Du bist eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Du bist selbstständig oder arbeitest in einem Unternehmen. Deine Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber du wünscht dir noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen.
Schreibe uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür du das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchtest. Außerdem brauchen wir deinen beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und deine Zusage, dass wir dich im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.DE abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für bis zu drei Treffen (je nach Bedarf) und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So wirst du Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 06.11.2019.
Das Ziel
EMOTION möchte dich beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhältst du als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.