Als Kommunikationsprofi weiß Gabriele Hässig vom Konzern Procter & Gamble wie wichtig es ist, ihr Team und ihre Kunden immer wieder mitzunehmen und zu begeistern.
GABRIELE HÄSSIG, 52, ist Geschäftsführerin für Kommunikation und Nachhaltigkeit für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH- Region) eines der weltgrößten Konsumgüterherstellers Procter & Gamble mit 95 000 Mitarbeiter*innen. Zu P&G gehören Marken wie Always, Braun, Gillette, Pantene oder Pampers.
EMOTION: Frau Hässig, Sie arbeiten seit fast 30 Jahren bei P&G. 2012 wurden Sie Geschäftsführerin für Kommunikation und Nachhaltigkeit. Wie haben Sie es geschafft, im Konzern aufzusteigen?
Gabriele Hässig: Ich hatte zuvor bereits in verschiedenen Positionen in der Kommunikation und im Marketing bei P&G gearbeitet und einiges an Erfahrung. Daneben war ich immer schon sehr neugierig und kann gut Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenbringen. Zudem wurde ich immer gefordert, denn: Die beste Entwicklung findet über dem Komfort-Level statt. Ich hatte dabei das Glück, Mentoren an meiner Seite zu haben, die an mich geglaubt haben – das ist wichtig. Ich habe früh erkannt: Das Leben spielt jedem Menschen seine Karten zu, man muss sich dann auch trauen, mit diesen Karten zu spielen. Und: Ohne ein starkes Team geht nichts.
Mussten Sie sich auf Ihrem Weg oft gegen Männer durchsetzen?
Nein, ich hatte und habe das Glück, in einem Konzern zu arbeiten, in dem Leitung und Vielfalt geschätzt werden. Ich habe mich Männern gegenüber immer gleichberechtigt gefühlt und wurde auch so behandelt.
Ist P&G also in Sachen Geschlechtergleichheit schon sehr weit?
Größtenteils ja, rund 47 Prozent unserer Führungskräfte sind Frauen, aber nichtsdestotrotz haben wir natürlich auch unsere Baustellen. So sind manche Abteilungen noch sehr männlich, z. B. die IT. Hier ist es sehr wichtig, Mädchen früh für die sogenannten MINT- Berufe zu begeistern. Ich verstehe mich selbst auch als Aktivistin, firmenintern Wandel einzuleiten, sprich: Gerade junge Frauen darin zu fördern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und Stereo- type aufzubrechen.
In Zeiten der oft sehr rasanten Verbreitung von Inhalten über Social Media: Braucht es in der Kommunikationsbranche heute stärkere Nerven?
Die brauchten Sie in der Branche schon immer. Aber ja, es ist definitiv schneller, mehr 24/7 geworden. Aber das Wichtigste ist und bleibt die Kommunikationsfähigkeit. Auch zuhören bleibt sehr wichtig, gerade in einem Bereich, in dem man viel nach außen sendet. Das Gegenüber zu verstehen, mitkriegen, welche Fragen da sind, das ist entscheidend.
Was raten Sie jungen Kollegen*innen, die am Anfang ihrer Karriere in der Kommunikationsbranche stehen?
Da sage ich immer: Reinhängen und nicht gleich aufgeben, wenn der Wind mal rauer wird. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Viele junge Leute denken, sie haben etwas studiert und alles Weitere ergibt sich dann schon so, aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Man kriegt nichts geschenkt. Und nichts geht ohne die Fähigkeit und den Willen zur Teamarbeit.
Wen hätten Sie gerne als Mentee?
Eine junge Kommunikationskollegin, Marketingfrau oder Journalistin, also aus einem Bereich, in dem ich mich auskenne. Eine wache und interessierte Person, die beruflich den nächsten Schritt gehen will – wie immer der auch aussieht.
So wirst du Mentee von Gabriele Hässig:
Du bist eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Du bist selbstständig oder arbeitest in einem Unternehmen. Deine Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber du wünscht dir noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen.
Schreibe uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür du das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchtest. Außerdem brauchen wir deinen beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und deine Zusage, dass wir dich im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.DE abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für bis zu drei Treffen (je nach Bedarf) und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So wirst du Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 05.02.2020.
Das Ziel
EMOTION möchte dich beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhältst du als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.