Depot-Geschäftsführerin Martina Novotny ist überzeugt davonEntscheidungen treffen macht stark, sogar, wenn man mal danebenliegt. Unsere Mentorin im Januar.
Martina Novotny, 36, ist als Geschäftsführerin bei Depot für 700 Filialen und 7000 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich. Die studierte Historikerin managt Vertrieb, Marketing und Online. Ihre Aufgabe: stationären und Online-Handel miteinander zu verbinden. Ihr Mann und sie pendeln zwischen Wien und Frankfurt.
EMOTION: Sie sind Historikerin. Wie wird man da zur Geschäftsführerin einer Firma von Möbeln und Wohnaccessoires?
Martina Novotny: Ich habe neben meinem Geschichtsstudium in Wien angefangen, bei Bipa zu arbeiten, einem Drogeriefachhandel, wo ich vier Jahre den Online-Bereich aufgebaut habe – obwohl keiner daran glaubte und ich mich allein durchkämpfen musste. Ich bin da ehrgeizig. Ich finde es super, etwas Neues zu lernen und etwas bewegen zu können. Zu Depot bin ich durch einen Headhunter gekommen, der meinen Weg spannend fand. Ich war dann sowohl für den Online-Handel als auch für Multichannel-Retail zuständig …
… das heißt, für alle Vertriebswege, auch für den stationären Handel. Sie sind inzwischen Geschäftsführerin, was hat sich dadurch geändert?
Man trägt mehr Personalverantwortung, hat mehr Budget und muss mehr Entscheidungen treffen. Dadurch verändert man sich natürlich. Obwohl ich weniger Zeit habe, muss ich schneller entscheiden und habe deshalb auch meine Arbeitsweise geändert. Früher war ich jemand, der die Ärmel hochgekrempelt und Dinge selbst gemacht hat. Heute muss und möchte ich beim Ärmelhochkrempeln meine Mitarbeiter mitnehmen und sie motivieren. Ich habe gelernt, auf mein Bauchgefühl zu vertrauen, dass man zu Entscheidungen, die man trifft, stehen soll, selbst wenn sie im Nachhinein falsch waren. Man muss sich Fehler eingestehen können und auch dazu stehen. Das Wichtigste ist, dass man Entscheidungen trifft – das macht am Ende stark.
Sie waren zunächst für 25 Mitarbeiter verantwortlich, jetzt sind es 7000. Wie haben Sie sich das zugetraut?
Ich habe nie darüber nachgedacht, was alles schiefgehen kann. Ich habe einfach versucht, mein Bestes zu geben. Dabei ist es wichtig, dass man seinen eigenen Weg geht. Trotzdem denke ich nicht zuerst an mich, sondern an das Unternehmen und an meine Mitarbeiter. Denken Sie an die anderen, wenn Sie unternehmerisch richtig entscheiden wollen, dann ist es sehr schwer, falsche Entscheidungen zu treffen.
Was zeichnet Ihren Führungsstil aus?
Ich habe mir angewöhnt zu sagen, wenn mir etwas nicht passt. Das kommt meist gut an, weil man ehrlich miteinander umgeht. Am Schlimmsten ist, wenn Menschen das Gefühl haben, dass etwas hinter ihrem Rücken passiert. Bei regelmäßiger Kommunikation fühlen sich dagegen alle involviert und haben auch weniger Hemmungen, ehrlich zu sein. Natürlich gibt es nicht immer eine La-Ola-Welle, wenn ich mich melde (lacht).
Wen wünschen Sie sich als Mentée?
Ich unterstütze gern Menschen, die schon mal gescheitert sind und ein positives Zeichen brauchen können. Mir liegen besonders die am Herzen, die schlechte Erfahrungen mit Vorgesetzten gemacht haben. Denen möchte ich zeigen, dass in großen Unternehmen eine positive Stimmung herrschen kann.
So wirst du Mentee von Martina Novotny:
Du bist eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. du bist selbstständig oder arbeitest in einem Unternehmen. Deine Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber du wünscht dir noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen.
Schreibe uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür du das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchtest. Außerdem brauchen wir deinen beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und deine Zusage, dass wir dich im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.DE abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für bis zu drei Treffen (je nach Bedarf) und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So wirst du Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Einsendeschluss ist der 06.02.2019.
Das Ziel
EMOTION möchte dich beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhältst du als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.