Obwohl Alexandra Dietrich von Holz keine Ahnung hatte, wagte sie sich auf ungewohntes Parkett. Die Juristin stieg als Kreativchefin in die Firma ihres Mannes ein und verkauft jetzt mit Leidenschaft - Parkett.
Frau Dietrich, Sie arbeiten in einem Familienunternehmen. Ist das schön oder manchmal auch schwierig?
Ich kann mir das gar nicht mehr anders vorstellen. Wir diskutieren viel, haben auch mal unterschiedliche Meinungen und kommen trotzdem immer zu einem guten Ergebnis. Ich habe schon das Gefühl, wir haben Glück mit der Situation, aber das muss man eben auch pflegen.
Sie teilen sich mit Ihrem Mann ein Büro. Wie funktioniert das?
Wunderbar. Wir machen sogar „Schreibtisch-Sharing“, was eine kleine Herausforderung ist, da wir sehr unterschiedlich arbeiten. Man braucht eben einfach eine gewisse Kompromissfähigkeit, die auch in anderen Lebensbereichen nützlich ist. Tatsächlich freue ich mich jedes Mal, wenn er hereinkommt.
Sie leiten das Unternehmen nicht nur mit Ihrem Mann, sondern auch mit sei nem Bruder und dessen Frau.
Ja, wir sind zu viert im Unternehmen und leben dieses Familiengefühl ganz bewusst, sowohl privat als auch beruflich. Das funktioniert, weil wir vier ganz unterschiedliche Aufgaben in der Firma haben, andere Stärken und Schwächen und sehr unterschiedliche Talente.
Ich hatte von Holz keine Ahnung
Kreativchefin bei Parkett Dietrich, Alexandra DietrichTweet
Was sind Ihre Aufgaben?
Ich kümmere mich um alles, was mit dem Außenauftritt der Firma zu tun hat: Ich gestalte Tageszeitungsbeilagen, erstelle Werbepläne, rede mit PR- und Social- Media-Agenturen, arrangiere Ausstellungsräume. Außerdem beraten wir alle jeden Samstag Kunden und verkaufen mit viel Leidenschaft unser Parkett.
Wie viel wussten Sie von Parkett, als Sie 1997 in die Firma einstiegen?
Ich hatte von Holz gar keine Ahnung, studiert habe ich Jura. Meine Schwiegermutter hat mich damals eingearbeitet. Das Wichtigste ist, dass man Spaß am Verkaufen hat. Und wenn das Material wertig und authentisch ist, ist es fast egal, ob es um Pullis, Pinsel oder Parkett geht. Den Rest kann man lernen.
Sie haben auch noch drei Kinder. Wie schaffen Sie die Balance?
Wir essen jeden Tag mit den Kindern zusammen Mittag. Diese Zeit ist mir heilig, und ich versuche, keine Termine dorthin zu legen. Außerdem haben wir eine Hilfe zu Hause, das erleichtert vieles. Das Unternehmen erleben die Kinder sowieso als Teil unseres Lebens. Unsere beiden großen Töchter helfen samstags manchmal sogar schon beim Kaffeemachen und bei der Kinderbetreuung.
Was für eine Frau möchten Sie als Mentorin gern coachen?
Das kann gern eine junge Frau sein, die noch nicht genau weiß, wie sich ihr Leben entwickeln wird. Ich möchte Mut machen, sich auszuprobieren und das Leben einfach mal auf sich zukommen zu lassen.
Alexandra Dietrich, 43, ist Kreativchefin bei Parkett Dietrich, einem familiengeführten Unternehmen, das es seit 1918 gibt. Neben dem Stammhaus in Wuppertal gibt es Filialen in Köln, Krefeld, Dortmund und Hamburg. Ihr Mann Frank Dietrich und sein Bruder Christoph führen die Geschäfte; Schwägerin Jessica ist Vertriebschefin.
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für bis zu drei Treffen (je nach Bedarf) und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.
Einsendeschluss: 2. November 2016