Von Naturkosmetik war Klara Ahlers schon als Jugendliche überzeugt. Da hat sie Cremes für ihre Schwestern angerührt. Heute führt sie die Geschäfte der Naturkosmetikmarke Lavera.
Frau Ahlers, woher kommt Ihre Begeisterung für Naturkosmetik?
Meine Schwestern und ich sind auf dem Land aufgewachsen. Als Jugendliche habe ich Cremes für uns angerührt, und als ich mit 22 in Göttingen meinen eigenen Laden aufgemacht habe, hatte ich die Vision, dass der "Cremetopf" eine Art "Öko-Douglas" werden sollte.
Wie sind Sie von der Ladeninhaberin zur Geschäftsführerin eines Kosmetikunternehmens geworden?
Lavera war von Anfang an im "Cremetopf" meine Herzensmarke, die sehr gut lief. Deshalb hat mich Thomas Haase, der Gründer von Laverana, damals gefragt, ob ich nicht Seminare für Bio-Händler geben will. Darüber bin ich 1989 in die Entwicklung von Produktideen eingestiegen und habe 1990 die Marketing-Leitung übernommen, seit 1996 bin ich in der Geschäftsführung tätig, mit dem Schwerpunkt Marketing und Vertrieb.
Sie teilen sich die Geschäftsführung. Ist das eine Herausforderung?
So eine Teilung sehe ich als Chance an. Wenn man Fähigkeiten ergänzt, bringt das ein Unternehmen nach vorn. Wir haben eine klare Aufteilung: Herr Haase kümmert sich um Forschung und Entwicklung, den Betrieb und die Finanzen, ich mich um Marketing und Vertrieb. Die Herausforderung besteht darin, eine Kultur und klare Ziele zu schaffen, in der alle Bereiche in die gleiche Richtung streben.
Ich hatte die Vision eines Öko-Douglas
Klara Ahlers, Naturkosmetik-PionierinTweet
Vor 25 Jahren war Ihr Unternehmen mit Lavera ein Pionier im Bereich Naturkosmetik, wo steht die Marke heute?
Wir bieten konsequent natürliche, zertifizierte Schönheitspflege und bewusst keine Kosmetik, die nur naturnah ist. Wir haben sehr aufgeklärte Kunden, die den Unterschied kennen. Und heute gibt es Naturkosmetik nicht mehr nur in Bioläden und Reformhäusern, sondern wir sind auch in Drogeriefachmärkten, im Lebensmitteleinzelhandel und natürlich online zu finden.
Sie verbinden Berufs- und Familienleben. Was raten Sie anderen, um da die richtige Balance zu finden?
Frauen haben, glaube ich, oft das Gefühl, immer 300 Prozent geben zu müssen, bis aufs letzte i-Tüpfelchen. Das kenne ich selbst auch. Ständig ist da die Frage "Reiche ich?" – im Job, als Mutter, in der Partnerschaft. Meine Führungskollegen sind fast alles Frauen und haben fast alle Kinder. Ich versuche zu vermitteln, bei uns muss man mit Familie weder seinen Beruf noch seine Führungsposition aufgeben.
Mit was für einer Frau würden Sie als Mentorin gern zusammenarbeiten?
Da bin ich sehr offen. Ich freue mich schon darauf und bin gespannt, auf wen ich treffe. Ich möchte als Mentorin einer Frau Mut machen, die vor dem Schritt steht, ihren Traum zu realisieren, zum Beispiel vom eigenen Laden, einer Marke, einem Café.
Klara Ahlers, 50, ist mit 16 zu jung, um Polizistin zu werden und wird Erzieherin. Mit 22 folgt sie ihrer Leidenschaft und eröffnet einen Laden für Naturkosmetik. Von dort geht sie zum Naturkosmetikunternehmen Laverana, wo sie sich seit 1996 die Geschäftsführung mit Gründer Thomas Haase teilt. Sie lebt in einer Patchworkfamilie.
So werden Sie Mentee
Sie sind eine selbstbewusste Frau, die sich beruflich weiterentwickeln will. Sie sind selbstständig oder arbeiten in einem Unternehmen. Ihre Pläne für die berufliche Zukunft sind zwar schon ausgereift, aber Sie wünschen sich noch zu entscheidenden Details einen kritischen Blick von außen. Schreiben Sie uns an mentorin@emotion.de auf maximal einer DIN-A-4-Seite, warum und wofür Sie das Gespräch mit unserer Mentorin gewinnen möchten. Außerdem brauchen wir Ihren beruflichen Lebenslauf, ein aussagekräftiges Bewerbungsfoto und Ihre Zusage, dass wir Sie im Falle des Gewinns im Heft und auf EMOTION.de abbilden dürfen. EMOTION stellt den Kontakt zwischen Mentorin und Gewinnerin her, übernimmt die Spesen für bis zu drei Treffen (je nach Bedarf) und begleitet den Prozess (ohne bei den Treffen dabei zu sein). So werden Sie Teil unseres großen Mentorinnen- und Mentee-Netzwerks.
Das Ziel
EMOTION möchte Sie beruflich voranbringen und vernetzen. Deswegen erhalten Sie als Leserin beim Mentoring-Programm die Chance, erfolgreiche Frauen kennenzulernen, die sich durch ungewöhnliche und interessante berufliche Lebensläufe auszeichnen.
Einsendeschluss: 4. Januar 2017