Am 30. Juni 2014 feierte das Projekt der Koordinierungsstelle Weiterbildung Beschäftigung e.V „Mit Frauen an die Spitze!“ seinen Abschluss.
In den letzten zwei Jahren hat das Projektteam rund um Senatorin Schiedek mit Hamburger Unternehmen intensiv zusammengearbeitet. Jetzt ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Welche Erkenntnisse konnten die teilnehmenden Firmen aus dem Projekt gewinnen? Hat sich ihre Sichtweise auf die Perspektiven für Frauen in Führungspositionen verändert?
In ihrer Begrüßung lobte Senatorin Jana Schiedek, Präsidentin der Behörde für Justiz und Gleichstellung, vor den rund 70 geladenen Geschäftsführer/-innen und Personalverantwortlichen den Gewinn des Projektes: Die Erfahrungen der beteiligten Unternehmen mit Personalführung konnten geteilt und die Thematik ein Stück mehr im öffentlichen Bewusstsein verankert werden.
Kristina Tröger sieht mehr Frauen in Führungspositionen
Neben Vertreter/-innen von LichtBlick und ARISTO Graphic Systeme erklärte Kristina Tröger, Vorsitzende des Landesverbands Hamburg/Schleswig-Holstein Verband deutscher Unternehmerinnen e.V., in ihrer Rede, warum sie sich das Thema "Mehr Frauen in Führungspositionen" auf die Agenda gesetzt habe und mit welchen konkreten Maßnahmen sie an der Umsetzung und Nachhaltigkeit arbeite.
Grund für die immer noch vorherrschende Unterpräsenz der Frauen in Führungspositionen seien vor allem die Barrieren in den Köpfen. Denn Mädchen seien so gut gebildet wie nie, erreichten häufig sogar höhere Bildungsabschlüsse als ihre männlichen Kommilitonen und auch in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe man Fortschritte gemacht. Die Rahmenbedingungen seien also weitesgehend geschaffen.
Die Fähigkeiten der Frau versprechen Erfolg
Um Frauen in die Führungsebene zu bringen, sei ein Umdenken der Personalverantwortlichen nötig. Man müsse die Vorstellung verabschieden, erfolgreiche Karrieren seien nur in stromlinienförmigen Vollzeitbeschäftigungen möglich. Stattdessen könne man die Fähigkeiten der Frauen gewinn- und erfolgsbringend einsetzen. So könne man die Wettbewerbsorientierung durch Teamfähigkeit bereichern, die Durchsetzungsbereitschaft durch Kommunikationsfähigkeit perfektionieren und die Hierarchie durch das weibliche Einfühlungsvermögen menschlicher gestalten.
Männer und Frauen auf gleicher Ebene
Kristina Tröger geht es um die Zusammenarbeit von Frauen und Männer am Erfolg des Unternehmens. Der synergetische Gewinn gemischt besetzter Teams erbringe auch nachweislich bessere betriebswirtschaftliche Ergebnisse.
Angesichts des demografischen Wandels und der daraus resultierenden Rückgangs der Erwerbstätigen sei es umso wichtiger, alle Potenziale der Gesellschaft auszuschöpfen. Unternehmerische Personalpolitik müsse zukünftig angebotsorientiert sein, flexibel und innovativ. Sie müsse aktiv fragen "Was müsste anders sein, damit Frauen bei uns Karriere machen wollen?"
Mehr Vielfalt für größere Entwicklungsmöglichkeiten
In der Unternehmenskultur solle die Unterschiedlichkeit unter den Mitarbeitern in ihren Denkmustern, Erfahrungen und persönlichen Fähigkeiten anstelle der Gleichförmigkeit wertgeschätzt werden.
Am Ende ihrer Rede statuiert Kristina Tröger, dass jetzt die Zeit sei, personalpolitisch umzudenken und den Schwierigkeiten der demografischen Entwicklung mit Ideenreichtum und Flexibilität zu begegnen.
Zum Abschluss der Veranstaltung kündigte Dr. Susanne A. Dreas, Bereichsleiterin bei der KWB, an, dass die Ergebnisse der Zusammenarbeit mit den Unternehmen evaluiert und noch im Sommer 2014 kommuniziert werden.
Außerdem an der Taskforce mitgearbeitet haben Michael Thomas Fröhlich (Hauptgeschäftsführer, UVNord – Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein e. V.), Leif Lümkemann (Geschäftsführer Personal, British American Tobacco Germany GmbH), Julia Wöhlke (Mitglied der Geschäftsleitung, Iwan Budnikowsky GmbH & Co. KG), Dr. Roland Knieler (Geschäftsführer, BODE Chemie GmbH bis April 2014), Gabriele Hoffmeister-Schönfelder (Geschäftsführerin, kontor5 Personalentwicklung mit Mentoring) und Prof. Dr. Daniela Rastetter (Professorin für Personal, Organisation und Gender Studies, Universität Hamburg).
Von links nach rechts: KWB Vorstand Hansjörg Lüttke, Projektleiterin Dr. Susanne Dreas, Justiz- und Gleichstellungssenatorin Jana Schiedek, Kristina Tröger Vorsitzende VdU Hamburg/ Schleswig-Holstein
Mehr zum Thema: Die 1.Karriere-Konferenz von EMOTION & Bucerius Education re:work - Arbeit neu denken!