Wer für seine Aufgaben brennt, kann in anderen einen Funken entzünden. Ein Einblick in den Arbeitsalltag von "Körperforscherin" Benita Cantieni.
Benita Cantieni, 63, bezeichnet sich als "Körperforscherin". Seit 20 Jahren erarbeitet sie mit Menschen eine Anatomie des lebendigen Menschen, sozusagen eine "Vivatomie". Begonnen hat sie damit, weil sie selbst an einer Verkrümmung der Wirbelsäule litt. Heute ist ihre Skoliose begradigt. Inzwischen hat sie 1200 Menschen in ihrer CANTIENICA-Methode ausgebildet, 20 Bücher zum Thema geschrieben und gibt im CANTIENICA-Studio Zürich Gruppen- und Privatunterrricht.
1. Um welche Zeit sitzen Sie gern am Schreibtisch?
Ich putze morgens um sieben die Mailflut weg, beantworte die Fragen in meinem Forum und hake Facebook ab, damit ich mich an- schliessend dem kreativen Arbeiten und Schreiben widmen kann.
2. Wie lautet Ihr Führungsmotto?
Ich gebe die Führung des Unternehmens gerade an meinen Nachfolger Fred-Marc Gmür ab. In der Regel führe ich fördernd und fordernd.
3. Entscheiden Sie allein oder im Team?
Methodisch gebe ich noch den Ton an. Alles andere ist Teamarbeit.
4. Was brauchen Sie, um gut zu arbeiten?
Einen Apple-Computer, Aussicht in eine Weite, viel Trinkwasser und ein motivierendes Projekt.
5. Wann fühlen Sie sich erfolgreich?
Ich habe viel Geld, Zeit und Kreativität in meine Vision gesteckt. Niemand glaubte, dass ich das schaffe. Dieses Gelingen "against all odds", die schwarzen Zahlen und die Nachfragen aus aller Welt werte ich als Erfolg. Erfolg als Gefühl ist in mir nicht angelegt.
6. Wollen Sie gemocht oder respektiert werden?
Wertschätzung ist mir wichtig. In beide Richtungen, die, die ich anderen entgegenbringe, und die Wertschätzung, die sie mir entgegenbringen. Das "Mögen" machen meine Freunde gut.
7. Welche Menschen haben Sie am liebsten um sich?
Als Aussenseiterin und Querdenkerin mag ich querdenkende Aussenseiter aller Art.
8. Trinken Sie Wasser oder Wein zum Lunch?
Im Alltag Wasser zum Lunch, den Wein am Abend.
9. Wann stellt sich bei Ihnen das Gefühl von Flow ein?
Bei allem, das unmittelbar mit meiner Körperarbeit zu tun hat. Regelmässig und zuverlässig. Beim kreativen Schreiben meistens. Beim unkreativen Schreiben leider nie. Doch selbst die tollste Arbeit ist an Routinearbeit gekoppelt, die gemacht werden muss, damit die Ziele erreicht werden.
10. Was haben Sie auf Reisen immer dabei?
Möglichst viele Schuhe. Weil meine Füsse Prinzessinnen auf der Erbse sind und niemals zwei Tage nacheinander in das gleiche Paar Schuhe passen (wollen).