Die Präsidentin des BPW, Henrike von Platen, über neue Lösungsansätze und Anreize für Frauen mit Kind.
Der BPW Germany (kurz für Business and Professional Women) setzt sich als Dachverband von 43 regionalen Clubs in ganz Deutschland mit rund 1.800 Mitgliedern für die Chancengleichheit in Beruf, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein. Präsidentin Henrike von Platen fordert auch von der Politik neue Lösungsansätze und Anreize für Frauen:
"Die Gleichstellung der Frauen beginnt bereits in der Familie. Frauen sollen in ihren Partnerschaften eine faire Verteilung von unbezahlter Arbeit und Erwerbsarbeit einfordern und nicht automatisch die alleinige Verantwortung für die Organisation familiärer Angelegenheiten übernehmen.
Dazu ist auch die Politik gefordert. In Deutschland hält sich hartnäckig das Bild des männlichen Alleinverdieners und der geringfügig hinzuverdienenden Ehefrau, die sich vor allem um Haushalt und Kinder kümmert. Die Politik unterstützt und zementiert dies durch Ehegattensplitting, kostenlose Mitversicherung in der Krankenkasse oder auch durch das neu beschlossene Betreuungsgeld."
All dies ist in Kombination mit der nicht zufriedenstellenden Kinderbetreuungssituation eher ein Anreiz für Frauen wenig bis gar nicht zu arbeiten, was sich später bei der Rente als Eigentor herausstellen könnte.
Deshalb müssen wir weitere Schritte setzen und plädieren außerdem dafür, den negativ besetzten Begriff "Teilzeit" durch "individuelle Arbeitszeit" zu ersetzen. Wir müssen davon wegkommen, dass nur Vollzeit-Arbeit vollwertige Arbeit ist und nur ein Angestellter, der kontinuierlich Vollzeit arbeitet, Karriere machen kann. Frauen wie Männer würden von einer Individualisierung und Flexibilisierung der Arbeitszeit profitieren. Die Herausforderungen der berufstätigen Mütter wären dadurch ebenfalls gelöst, denn ein Kind muss nicht das Ende der Karriere bedeuten!