Wir wissen alle, dass es effektive Strategien in Sachen Facebook, Twitter und Co gibt. Brigitte Herrmann, Expertin für Potenzialmanagement, weiß, welche es sind.
Nie war es einfacher, in kurzer Zeit für eine breite Öffentlichkeit bekannt zu werden – es war aber auch noch nie riskanter. Wer gutes und nachhaltiges Selbstmarketing im Netz betreiben will, sollte sich daher der Chancen und auch der Gefahren bewusst sein, die die enorme Reichweite und Transparenz der digitalen Welt mit sich bringt. Doch damit nicht genug. Denn eine professionelle Social Media Präsenz bedeutet auch "Arbeit" im Sinne von Profilpflege.
Wie es derzeit wirklich um die Aktivitäten der Netzgemeinde steht, hinterfragte die aktuelle Studie "Network Benchmark 2015" der Hamburger doubleYUU GmbH. Darin kam man zu dem Ergebnis, dass Businessplattformen im Netz vom überwiegenden Teil der User nicht wirklich produktiv genutzt werden und eher digitalen Karteileichen gleichen. Dabei ist es gar nicht schwer, sich auf LinkedIn, Xing und Co. von seiner besten Seite zu präsentieren und Aufmerksamkeit zu gewinnen.
5 Tipps für professionelles Social-Media-Marketing
1. Was habe ich zu sagen?
Gemäß dem Motto "Content is King", legen Sie im ersten Schritt fest, was die Internet-Gemeinde von Ihnen erfahren soll, was Ihre Themen und Botschaften sind, und vor allem, welche Wirkung Sie damit erzielen wollen. Gerade wenn Sie beruflich "gefunden" werden möchten, überlegen Sie genau, welches Ihre Karriere-Parameter sind und Sie von anderen unterscheidet, sprich Ihre Stärken, Erfahrungen, Erfolge etc. Und genau diese gilt es zu kommunizieren. Tägliche Netzwerk-Einträge mit romantischen Gedichten, Tier- oder Blümchen-Bildern stärken Ihre Reputation nämlich nur dann, wenn Sie Ambitionen als Autorin oder Fotografin haben. Wollen Sie dagegen über Ihre fachliche Expertise wahrgenommen werden, sollten Sie solche Beiträge in den passenden Business-Netzwerken veröffentlichen, die ihre Kompetenz tatsächlich unterstreichen.
2. Welche Online-Bühne passt zu mir?
Kommunikationskanäle wie Facebook, Twitter, Pinterest, etc. eignen sich eher für private Botschaften und sollten auf keinen Fall öffentlich zugänglich sein, sondern eher für Ihr privates Netzwerk. Im beruflichen Kontext ist die Präsenz auf Businessplattformen wie Xing und dem internationalen LinkedIn oder auch auf Branchen- und Verbandsplattformen deutlich seriöser und zielführender. Eine weitere spannende Möglichkeit ist auch ein eigener Blog, eine eigene Homepage und - je nach Talent und Botschaft - auch Videos via YouTube & Co. oder Podcasts. Wichtig ist dabei jedoch, dass Ihre Beiträge stets fachlich fundiert und qualitativ hochwertig aufbereitet sind, Ihren Themen und Zielen entsprechen, und die für Sie interessante Zielgruppe diesen Kanal auch nutzt.
3. Wie soll mein Profil aussehen?
Ein Social-Media-Profil auf Businessebene ist zwar schnell erstellt, ein wirklich gutes braucht aber etwas Zeit. Die erste Frage sollte immer heißen: "Wie will ich wahrgenommen werden?". Präsentieren Sie sich nicht einfach über einen hinterlegten Lebenslauf, sondern mit beispielhaften Kompetenzen und Erfolgen. Ein gutes professionelles Foto, kreatives Wording, ein Zitat oder eine positive Referenz lockern allzu sachliche Informationen auf und wecken das Interesse der Netzgemeinde, wobei Profilbesucher immer klar erkennen sollten, wofür Sie stehen. Ganz wichtig: Halten Sie die Daten stets aktuell und achten Sie darauf, dass Sie auf allen genutzten Plattformen ein einheitliches Bild abgeben.
Noch ein Tipp: Verlinken Sie die Profile untereinander, dann steigt Ihr Google-Ranking.
4. Gilt im Netz Business-Etikette?
Die klare Antwort heißt ja und hat auch einen Namen: Netiquette! Die umso ratsamer ist, weil das Netzt nichts vergisst und digitale Spuren letztendlich für alle Zeit bestehen bleiben. Die beste Vorgehensweise ist daher "erst denken, dann posten". Denn voreilige, unqualifizierte Forenbeiträge, intolerante oder respektlose Statements oder gar Beschimpfungen beschädigen vor allem eines – Ihr Image und damit auch Ihr Standing im Business. Achten Sie daher auf eine qualifizierte und wertschätzende digitale Kommunikation, die Ihr Selbstmarketing in positiver Weise unterstützt und Ihre Glaubwürdigkeit und Professionalität stärkt. Digitale Business-Etikette bedeutet auch "geben und nehmen", indem Sie Ihrer Zielgruppe idealerweise regelmäßig Informationen zur Verfügung stellen und damit wiederum Ihre Reputation weiter festigen und ausbauen.
5. Wie häufig sollte ich aktiv sein?
Die Antwort auf diese Frage hängt von Ihrer persönlichen Affinität zum Thema ab. Fakt ist, die meisten Netzwerknutzer sind eher inaktiv und ruhen sich gern auf ihrem einmal erstellten Profil aus. Andere posten täglich irgendeinen Quatsch, den wirklich niemand braucht. Die ideale Lösung liegt wie so oft irgendwo dazwischen. Eine regelmäßige Aktivität nach Ihren Möglichkeiten ist am besten, egal ob Sie ein bis zwei mal wöchentlich, alle zwei Wochen oder nur einmal im Monat etwas posten – wichtig ist Kontinuität und Qualität. Manchmal ist auch in der virtuellen Welt weniger mehr. Und damit Sie auch immer up to date sind, was andere über Sie veröffentlichen, richten Sie sich am besten einen Google Alert mit Ihrem Namen ein.
Brigitte Herrmann ist Expertin für Potenzialmanagement im Business. Seit vielen Jahren begleitet sie Fach- und Führungskräfte in beruflichen Entwicklungs- und Veränderungsprozessen. Dabei besetzte sie als selbständige Headhunterin 15 Jahre Führungskräfte-Positionen im Topmanagement bis zum Vorstand. Seit 2005 arbeitet Brigitte Herrmann zudem als Beraterin und Business Coach mit den Schwerpunkten stärkenbasiertes Karrieremanagement, Selbstmarketing und Positionierung. Sie ist Autorin und gehört als Vortragsrednerin zu den Top 100 Excellence Speakers in Deutschland. Mehr Infos unter www.inspirocon.de
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