Kiki Maeder, 32, lebt in Zürich. Die Schauspielerin ist an der Seite von Röbi Koller in "Happy Day" auf SRF1 zu sehen und lieh gerade ihre Stimme dem Kasperli-Hörspiel. Ab Herbst steht sie in der "Kleinen Niederdorfoper" und in "Emil und die Detektive" auf der Bühne.
"Meine tägliche Lesedosis hole ich mir meist abends im Bett. Ich tauche kurz in eine andere Welt ein, bevor ich den Tag abschliesse. Ich lese ein paar Seiten, bis mir die Augen zufallen, das dauert mal länger, mal kürzer. Im Moment lese ich "The Dude & The Zen Master". Jeff Bridges, einer meiner Lieblingsschauspieler, und sein Buddhismus-Lehrer Bernie Glassman liefern sich urkomische Dialoge über das Leben, das Lachen und den Film. In den Ferien tue ich tagsüber oft stundenlang nichts anderes, als mich in einem Liegestuhl zu fläzen und zu lesen. Irgendwann spüre ich dann die Macht meines Abendrituals und nicke ein – herrlich!"
Extrem laut und unglaublich nah - Jonathan Safran Foer (Kiepenheuer&Witsch)
Ein neunjähriger Junge verliert beim Angriff auf das World Trade Center seinen Vater. Er macht sich auf den Weg durch New York, um den Grund für den Tod herauszufinden. Safran Foer zeigt auf geniale Weise, wie unglaublich nah Schmerz und Komik, Sprachlosigkeit und Absurdität beieinanderliegen. Dieses Buch hat mich mit den fantasievollen Schilderungen aus der Sicht des kleinen Oskars sehr bewegt.
Ein perfekter Freund- Martin Suter (Diogenes)
Martin Suters Romane sind für mich die perfekte Ferienlektüre. Sie lassen mich bis zum Schluss nicht los. Auch bei diesem ging es mir nicht anders, was dazu führte, dass ich es bereits am zweiten Tag meiner Ferien durchgelesen hatte. Aber weil ich das schon kenne, habe ich für solche Fälle immer noch ein zäher zu lesendes, dabei nicht weniger interessantes Sachbuch im Koffer.
Schnelles denken, langsames denken - Daniel Kahnemann (Siedler)
So ein Sachbuch ist das des amerikanischen Psycholo- gen und Nobelpreisträgers Daniel Kahneman. Ich habe ein grosses Faible für wissenschaftliche Analysen des menschlichen Verhaltens. Und diese finde ich besonders gelungen. Wann handeln wir intuitiv? Wann mit Vernunft? Mit viel Witz und Charme zeigt er auf, welchen mentalen Mustern wir folgen und wie wir uns gegen Fehlentscheidungen wappnen können.
Oida, die Tricks eines Schauspielers - Yoshi Oida & Lorna Marshall (Alexander Verlag Berlin)
Unter den vielen Schauspiel-Lehrbüchern begeistert mich dieses am meisten. Es liefert klare, gut umsetzbare Tipps und Übungen des erfahrenen japanischen Schauspielers und Regisseurs Yoshi Oida. Was ich besonders schätze: Er versucht nicht zu unterrichten oder Methoden zu predigen, sondern erzählt mit viel Humor und Bescheidenheit aus seinem Arbeitsalltag.
Der menschlicke Makel - Philip Roth (rororo)
Philip Roth beschreibt sehr eindringlich den unlösbaren Konflikt zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft. Er beschreibt seine Figuren so real, dass sie wirklich leben. Man beginnt, ihr Handeln zu beurteilen, regt sich auf, wertet, nickt dann wieder verständnisvoll – und merkt allmählich: Wir sind alle aus demselben Stoff gemacht. Genau in dem Moment beginnt das Rädchen im Kopf zu drehen!