Wie wäre das Leben, wenn man jeden Tag ein anderer Mensch wäre? A kennt es nicht anders. Er erwacht jeden Morgen in einem anderen Körper und lebt für einen Tag das Leben eines anderen Menschen.
Ausgewählt vom Netzwerk BücherFrauen, diesmal von der freien Lektorin Ariane Israel.
David Levithan: "Letztendlich sind wir dem Universum egal"
Wie wäre das Leben, wenn man jeden Tag ein anderer Mensch wäre? Wer wäre man, hätte man nicht Tag für Tag seinen eigenen Körper und seine gewohnte Umgebung? A kennt es nicht anders. Er erwacht jeden Morgen in einem anderen Körper und lebt für einen Tag das Leben eines anderen Menschen. So war es immer, so wird es immer sein.
A hat kein konkretes Geschlecht, besitzt keinen eigenen Körper, kennt weder Vater noch Mutter oder irgendeine Form von Beständigkeit, ist mal Junge, mal Mädchen, innen drin aber ein erstaunlich stabiles Wesen. A versucht, möglichst unauffällig zu bleiben und den Menschen, in deren Haut er zu Gast ist, keinen Schaden zuzufügen. Er hat sich damit arrangiert, mit diesem Dasein als universelles Treibgut - bis er Rhiannon trifft und sich zum ersten Mal verliebt.
"Wir geben uns gern mit okay zufrieden, denn in den meisten Fällen ist okay völlig ausreichend."
Doch nun ist okay nicht mehr ausreichend, nun will A mehr und er setzt alles daran, in Rhiannons Nähe zu sein, egal in wessen Körper er gerade steckt. Er hat genug davon, in sich selbst gefangen zu sein und sucht verzweifelt nach einem Ausweg. Noch nie hat A sich einem Menschen anvertraut, doch bei Rhiannon kann er diesem Drang nicht widerstehen. Er erzählt ihr alles, überzeugt sie Tag für Tag von seiner Geschichte, und erreicht dabei immer wieder die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Schlimmer noch, A verstößt gegen seine selbstauferlegten Gesetze und das kann weder unbemerkt noch folgenlos bleiben...
David Levithan geht in diesem klugen, einfühlsamen und außergewöhnlichen Roman der Frage nach, ob Liebe ohne körperliche Identität, ohne fixierte geschlechtliche Rolle und einen beständigen Körper funktionieren kann.
Ariane Israel, 35, studierte Rechtswissenschaft in Hamburg sowie Geschichte, Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Berlin. Ihre Magisterarbeit befasste sich mit Psychiatriegeschichte und nationalsozialistischer „Euthanasie“. Nach einigen Jahren in der Romandie arbeitet sie nun als freie Lektorin und Redakteurin in Berlin.
Ariane Israel
Diese Buch-Tipps entstanden in Kooperation mit den BücherFrauen. Mehr über die "Women in Publishing"
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