Ein literarisches Bändchen mit Liebesgedichten moderner Autoren, die nicht jeder kennt. Erstaunlich, welche neuen Worte sie finden für das uralte Sehnen nach Mann oder Frau. Zum Innehalten und Schwungholen.
Ausgewählt vom Netzwerk BücherFrauen, diesmal von Kommunikationswirtin Karin Charlotte Melde.
Franziska Röchter: "Chili für die Venus" (Wunderwaldverlag)
"...Wer stellt die Tagtraumrohrpost durch die Luft ihr zu? Klingt hin und wieder leis in Kopf und Ohr ihr eines meiner Lieder?" Erstaunlich neue Worte für das alte Lied von Freud und Leid erotischer Liebe finden sich in dem kleinen Gedichtheftchen, das große Wirkung entfaltet. Honigsüß, bitterschokoladig bis chilischarf bringt der Text-Cocktail von 20 neuzeitlichen Wortkünstlern die Leserin mal zum Schmunzeln, mal zum Sehnen oder zum Tränchen im Augenwinkel.
"Ich lasse die Gefühle für dich jetzt schlampig liegen." Wer kennt nicht die Versuche, Trennungen zu bewältigen. Oder den Zustand auf Wolke Sieben: "Ich fühl' mich einfach wie verrückt: Durch einen Liebesnebel schweb ich blind, gefangen und ergeben im rosa Labyrinth."Diese Bilder beleben eigenes Erlebtes und machen Appetit auf mehr von diesem Ding, das Liebe genannt wird. Und unter manchem besonders berührendem Text steht ein Männername. Die Dichter füllen fast die Hälfte des Büchleins.
Zu den Dichterinnen zählt Mit-Herausgeberin Franziska Röchter, die mit ihren Worten derzeit viele Poetry-Slam-Bühnen im Land belebt. Im Buch sorgt sie für die Prise Schärfe im Gedicht-Cocktail: "… im Lustschutzbunker meiner Liebe …". Bei der Leipziger Buchmesse war sie damit jedenfalls gleich auf’s Lesepodium geladen.
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Chili für die Venus
Karin Charlotte Melde ist bei den BücherFrauen aktiv, zudem Buchautorin und freie Journalistin. Mehr unter "Wortbinderei"
Diese Buch-Tipps entstanden in Kooperation mit den BücherFrauen. Mehr über die "Women in Publishing"