Annegret Braun beschreibt in ihrem reich illustrierten Buch mit Herz und Sachverstand das Leben der Landfrauen zwischen Melkschemel, Feldarbeit, Kochtopf und Waschtrog. In jeder Geschichte berührt uns das Leben einer Frau, die ihre Umwelt mitgestaltet.
Ausgewählt vom Netzwerk BücherFrauen, diesmal von der Sozialpädagogin und Schriftstellerin Eleonore Dehnerdt.
Annegret Braun: Frauen auf dem Land
Annegret Braun, studierte Volkskundlerin und Ethnologin, schreibt über glückliche Zeiten der Fülle und des Friedens ebenso wie sie die Zeiten der Not und des Krieges lebendig werden lässt.
In jeder Geschichte berührt uns das Leben einer Frau, die ihre Umwelt mitgestaltet. Ihnen sei posthum das Buch gewidmet.
Die Autorin verdeutlicht die Vielfalt der Landfrauen. Von Gutsbesitzerinnen, Erntehelferinnen und Sennerinnen bis hin zu den Hebammen, den „Doktorbäuerinnen“ und den Gastgeberinnen für die "Sommerfrischler" aus der Stadt.
Der harte Alltag zwischen ländlicher Idylle und Knochenarbeit ist ebenso Thema wie die Entstehung ländlicher Hausfrauenvereine oder die Arbeit in der ehemaligen DDR. Wir erfahren, wie sich die Landarbeit für die Frauen durch Technik und Bildung veränderte. Der Leser erlebt eine Zeitreise: Da wurden die Ochsen noch vor den Pflug gespannt, dann zeigen sich die ersten Wissenschaftlerinnen, politisch engagierte Frauen bis hin zu den modernen Landfrauen, dem visionären biologischen Landanbau, den Künstlerinnen, der alternativen Gaststuben…
Annegret Brauns Beitrag ist mehr als ein wichtiger Baustein in der Sozialgeschichte unseres Landes. Es vermittelt mehr als nur Fakten und Daten anhand verschiedener Biografien. Jede Geschichte erzählt zwischen den Zeilen auch von den natürlichen Kräften und dem starken Seelenleben einer Frau. Das sind Begriffe, die aus der Mode gekommen sind.
Deshalb ist dieses Buch ein wunderbares Geschenk für alle, die sich gerne mit dem Landleben und der Geschichte beschäftigen. Aber auch gerade für "Stadtmenschen" ist es ein Genuss, in den Bildband einzutauchen, und damit den eigenen Kraftquellen und Wurzeln nachzuspüren.
Mein Lieblingszitat aus dem Buch:
"Alles, was man auf dem Land tut, scheint Sinn zu machen. Ganz gleich, ob man Gemüse anbaut oder dafür sorgt, dass alte Möbel wieder restauriert werden. Hauptsache ist, es wird mit eigenen Händen geschaffen."
Eleonore Dehnerdt wurde 1956 in Urbach (Süddeutschland) als achtes von neun Kindern geboren. Seitdem ist sie ohne Ausrede am Leben. Zum zuverlässigen Broterwerb arbeitete sie neben der Autorentätigkeit als Diplom-Sozialpädagogin. 2011 wagte sie den glücklichen Sprung und ist nun freischaffende Schriftstellerin. Ihr zuerst angestrebter Beruf (Gärtnerin) kommt nur noch im eigenen Garten zum Einsatz. Ihre drei Söhne sind bereits ausgeflogen und stehen auf eigenen Füßen. Sie ist Mitglied im Netzwerk der Bücherfrauen (www.buecherfrauen.de).
Diese Buch-Tipps entstanden in Kooperation mit den BücherFrauen. Mehr über die "Women in Publishing"
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