Moos gilt als das Symbol der Mutterliebe, Anemonen erzählen von der Einsamkeit. Vanessa Diffenbaugh sagt in ihrem Debütroman sehr viel durch die Blume.
Victoria Jones ist stachlig wie eine Distel. Als kleines Mädchen wächst sie vernachlässigt in Waisenhäusern auf und lernt, Abstand zu den Menschen zu halten, wehrt sich gegen jede Berührung. Ihr Herz öffnet sie nur den Pflanzen. Sie ist die Hauptfigur des Romans "Die verborgene Sprache der Blumen", dem Debüt der amerikanischen Schriftstellerin Vanessa Diffenbaugh.
Es ist ein ebenso feinfühliges wie fesselndes Psychogramm geworden. Vielleicht auch deshalb, weil die Autorin eine Pflegemutter ist und weiß, wovon sie schreibt: "Der Kontakt zu den Geschwistern reißt ab, die Kinder ziehen von Heim zu Heim. An ihrem 18. Geburtstag werden sie mit wenig Unterstützung in die Welt entlassen." Und landen womöglich auf der Straße wie die Heldin ihres Buches. Doch das Leben von Victoria verändert sich, als in einem Blumenladen ihre ganz besondere Gabe entdeckt wird: Sie bindet Sträuße, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Herzen bewegen. Damit berührt sie nicht nur andere, sondern lernt auch, ihre eigenen Gefühle auszudrücken: mit Anemonen Einsamkeit, mit Pfingstrosen Wut.
Aber als die Liebe in ihr Leben tritt, lässt ein tief verborgener Schmerz sie schweigen. In Zeitsprüngen erzählt die Autorin, was in Victorias Kindheit geschehen ist. Denn das ist Vanessa Diffenbaugh wichtig: zu zeigen, wie sehr frühkindliche Beziehungen unser Fühlen und Denken prägen, unsere Persönlichkeit formen. Gleichzeitig ist sie davon überzeugt, dass Liebe Traumata kurieren kann: "Unser Gehirn befindet sich permanent im Wandel. Wem es gelingt, eine sichere Bindung aufzubauen, kann es neu verkabeln." Und so ist ihr Buch auch ein Plädoyer für die Heilkraft der Liebe.
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Die verborgene Sprache der Blumen: Roman