Das Volvo-Cabrio C70 liebt die Sonne. Aber weil darauf diesen Sommer ja leider kein Verlass ist, freut sich Julia Hamann über das Dach im Kofferraum. Sicher ist sicher.
Eigentlich ist es bei uns im Norden ja viel zu kalt für ein Cabrio. Aber nur eigentlich. Schließlich scheint selbst in Schweden, der Heimat des Volvo C70, hin und wieder die Sonne. Außerdem ist gerade Sommer. Kann es eine bessere Voraussetzung für einen kleinen Wochenendtrip geben?
Ich hoffe also auf gutes Wetter, als mein Freund und ich losdüsen. Unser Ziel: Fehmarn, meine zweite Heimat. Offenbar haben nicht nur wir diese Idee; die Autobahn ist proppevoll. Normalerweise wäre das für mich ein Grund zum Nörgeln, aber der Klang des Autoradios versüßt mir die gemächliche Fahrt: Die Boxen können locker mit meiner Stereoanlage zu Hause mithalten.
Irgendwann löst sich aber das Gedrängel vor uns auf. Zeit für ein kleines Überholmanöver. Mit den 230 PS kein Problem. Der Volvo beschleunigt im Nu und ist dabei so leise, dass ich mich selbst bei 180 km/h gut aufgehoben fühle. Ein bisschen verwirrt bin ich allerdings, als am linken Außenspiegel plötzlich ein Licht aufblinkt. Habe ich etwas falsch gemacht? Ich überhole wieder – und erneut Blinkalarm. Mein technikaffiner Freund kombiniert: "Das zeigt dir offenbar, wenn sich neben dir ein Auto im toten Winkel befindet." Obwohl ich den Schulterblick längst verinnerlicht habe, finde ich das ziemlich praktisch.
Nachdem wir nun schon eine Weile unterwegs sind, ist es Zeit für eine kleine Pause. Als wir auf einem Rastplatz bei Burger King vorbeifahren, fliegen unserem schnittigen Sahnestück die Blicke zu, und ich bin kurz in Versuchung, den Bewunderern huldvoll zuzuwinken. Der Sportwagen macht eben was her – trotz seiner weißen Lackierung. Denn eigentlich habe ich eine Abneigung gegen Autos in dieser Farbe. Doch beim Volvo C70 stört sie mich kein bisschen. Im Gegenteil. Dem Schweden steht das Polarweiß sogar richtig gut! Liegt bestimmt an seinem nordischen Charme.
"Ist das eurer?", fragt uns ein sichtlich beeindruckter Mann. Mein Freund nickt: "Na klar." Ich schweige, innerlich höchst vergnügt. Wenigstens dieser Spaß soll ihm gegönnt sein, wenn ich ihn schon nicht ans Steuer lasse.
Ohne Dach der fehmarn'schen Sonne entgegen
Als wir auf der Insel ankommen, zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Bringt schon Spaß, so ohne Verdeck durch die Landschaft zu düsen und ganz nebenbei auch noch braun zu werden.
Die Ostsee wäre aber nicht die Ostsee, wenn auf das gute Wetter Verlass wäre. Schon kündigen graue Wolken am Himmel den ersten Schauer an. Welcher Knopf war noch mal für das Verdeck? Ich drücke aufs Geratewohl ein paar Knöpfe und sehe plötzlich im Rückspiegel wie sich das Dach aus dem Kofferraum entfaltet, von hinten über uns hinweggleitet und – als wir unwillkürlich tiefer in die Sitze rutschen – zum Dach über unserem Kopf wird. "Faltbares Hardtop" heißt das, und der einzige Nachteil ist, dass es ziemlich viel Stauraum im Kofferraum beansprucht. Gut, dass wir unser Gepäck auf der Rückbank haben. Für zwei Personen reicht der C70 so allemal.
Zugegeben, auch nach unserer Wochenendspritztour bin ich mir nicht sicher, ob ich ein Cabrio im Norden wirklich alltaugstauglich finde. So selten wie sich hier leider die Sonne zeigt. Als Zweitauto, zum Angeben und Spaßhaben, hätte ich den Volvo C70 aber schon ziemlich gern.
Fotos: Privat, PR
Technische Daten vom Volvo C70
Durchschnittsverbrauch: 9,4 l, CO2-Ausstoß: 219 g/km, PS: 230, Beschleunigung (0-100 km/h): 8,0 s, Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h, Basispreis: 42700 Euro. Mehr Infos unter www.volvocars.com
Lesen Sie auch in jeder EMOTION-Ausgabe die Kolumne von Jutta Kleinschmidt über "Fahrgefühle".