Was ist nochmal "Benching" und was eine "Situationship"? Bei all den Dating-Buzzwords kann man leicht durcheinanderkommen. Wer trotzdem mitreden will, findet in unserem Dating-Glossar alle Definitionen der gängigen Phänomene und Buzzwords.
Der EMOTION-Dating-Glossar
Benching
So nennt man es, wenn man sich jemanden warmhält, an dem man aktuell zwar nicht ernsthaft interessiert ist, den man aber gern in der Hinterhand behalten möchte, falls es mit jemand anderem nicht klappt. Man schiebt es also auf die lange Bank, der Person zu sagen, dass man sie eigentlich nicht daten möchte. Eine:r sieht die Beziehung meist als etwas potentiell Ernstes, der oder die andere lediglich als netten und vor allem temporären Zeitvertreib.
Beige Flags
Ein Phänomen, das seit wenigen Monaten durchs Netz geistert: Dating-Apps-Nutzer:innen teilen auf Social Media unter dem Namen "beige flags" Eigenschaften und Attribute, anhand derer sie die Dating-Profile anderer User:innen als langweilig und belanglos abstempeln.
Breadcrumbing
Ein Krümel hier, ein Krümel da: Zugegeben, beim Begriff „Breadcrumbing“ denkt man irgendwie an Entenfüttern im Park. Und so ein bisschen beschreibt dieses Bild den Dating-Trend auch – denn Breadcrumber:innen locken ihr Date ebenfalls mit kleinen Häppchen an. Nur dass es sich in diesem Fall eben um virtuelle Brotkrumen, wie etwa kleine Textnachrichten, handelt. Sie geben ihrem Datingpartner oder ihrer Datingpartnerin gerade genug, dass sie nicht abspringen, aber nicht genug, dass ein gleichberechtigtes Kennenlernen möglich wäre. Mit dieser Taktik behalten die Breadcrumber:innen stets die Oberhand. Gründe für Breadcrumbing könnten fehlendes Selbstbewusstsein und mangelnde Empathie sein.
Cuffing Season
Wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, sehnen sich plötzlich viele nach Zweisamkeit. Dann bricht die "Cuffing Season" offiziell an: Wenn die Welt draußen kalt und ungemütlich ist, suchen einige Singles nach jemandem, mit dem oder der man die Abende gemütlich auf der Couch verbringen kann. Zur Not senkt man da auch schon mal seine Ansprüche, heißt es im Urban Dictionary. Ein Kuschelbuddy als Mittel zum Zweck – wahnsinnig romantisch klingt das nicht unbedingt. Immerhin: Das Phänomen ist biologisch erklärbar und es sind vielmehr die Hormone, die uns fremdsteuern. Verantwortlich für unser erhöhtes Schmusebedürfnis ist zum einen die gesteigerte Testosteron-Produktion im Winter (bedeutet: wir haben mehr Lust auf Sex) und zum anderen die gleichzeitig sinkenden Serotonin-Werte (heißt: wir sind auf der Suche nach Stimmungsaufhellern).
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Cushioning
Nicht jede Liebe hält ein Leben lang. "Cushioning" soll im Falle einer Trennung schnell Trost verschaffen. Denn bei dieser Taktik hat man bereits, während man noch in einer Beziehung ist, ein Netz aus potentiellen Partner:innen aufgebaut, auf die man im Fall einer Trennung zugreifen kann, um nicht alleine sein zu müssen. Man fällt also, wenn eine Beziehung zerbricht, weich. Die britische Autorin und Kolumnistin Tracey Cox, die vor allem über Sex und Liebe schreibt, ist der Ansicht: Diese Praktik mag zwar am Anfang einer Beziehung für Sicherheit sorgen, verhindert langfristig aber echte Verbindungen und kann deshalb letztendlich sogar einsam machen.
Ghosting
Als "Ghosting" bezeichnet man den plötzlichen Kontaktabbruch innerhalb einer Freundschaft oder während der Datingphase, bei der eine Person einfach zu verschwinden scheint – wie ein Geist. Das offensichtlichste Anzeichen für Ghosting ist meist, dass Nachrichten plötzlich unbeantwortet bleiben. Diese komplette Funkstille ist vor allem eine Konfliktvermeidungstaktik seitens der Person, die ghostet – eine Bewältigungsstrategie von Ängsten. Für die Person, die geghosted wird, ist das häufig sehr schmerzhaft. Tipps, wie man damit umgehen kann, findet ihr hier.
Green Flags
Sie sind das Gegenteil von Red Flags, also Anzeichen, dass eine Person oder eine Sache nicht gut für einen selbst und das eigene Leben sein könnte. Green Flags im Dating hingegen deuten darauf hin, dass es gut läuft und dass sich eine stabile und gesunde Beziehung daraus entwickeln könnte. Beispiele sind etwa respektvolle Kommunikation, Ehrlichkeit oder ein sicheres Gefühl, das einem der Datingpartner oder die Datingpartnerin vermittelt.
Love Bombing
Bei dieser Dating-Taktik wird man am Anfang geradezu mit Komplimenten und Liebe überschüttet. Man hat den Eindruck, es läuft fast schon zu gut, um wahr zu sein. Und manchmal hat man mit diesem Gefühl recht. Beim "Love Bombing" hören diese Wellen der Zuneigung nämlich irgendwann ganz plötzlich und ohne ersichtlichen Grund einfach auf. Der amerikanische Psychiater Dr. Dale Archer ist überzeugt, dass Love Bomber häufig unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden, das sie mit dieser Taktik bewusst oder unbewusst aufwerten wollen. Die Taktik ist besonders schwer zu entlarven, weil die sogenannte "Honeymoon Phase", in der alles perfekt zu sein scheint, häufig ein fester Bestandteil jeder Beziehung und Kennenlernphase ist. Wie man Anzeichen erkennt und reagieren kann, wenn man das Gefühl hat, von Love Bombing betroffen zu sein, lest ihr hier.
Orbiting
So nennt man es, wenn eine Person, die man eigentlich nicht mehr datet und die einen vielleicht sogar geghostet hat, plötzlich wieder im eigenen Kosmos auftaucht, aber sich eben nur in der eigenen Umlaufbahn ("Orbit") bewegt und sich nicht aktiv meldet. Wie das aussehen könnte? Emoji-Reaktionen auf Instagram-Storys, exzessives Liken aller Postings, aber eben keine Kontaktaufnahme. Im echten Leben herrscht Funkstille. Durch das "Orbiting" fällt einem die Abgrenzung und das Abschließen womöglich viel schwerer, als es der Fall wäre, wenn gar kein Kontakt, auch nicht via Social-Media-Reaktionen, bestünde. Auch hier geht es Dating-Expert:innen zufolge darum, sich andere warmzuhalten.
Situationship
Man ist definitiv mehr als befreundet, trifft sich regelmäßig, hat vielleicht sogar Sex und hat Gefühle oder zumindest einen Anflug von Gefühlen füreinander. Und trotzdem ist man nicht in einer Beziehung. Zumindest offiziell nicht. Situationships bleiben in den meisten Fällen unverbindlich, egal wie lange man sich trifft und wie vertraut man bereits miteinander ist. Für Menschen, die ein großes Sicherheitsbedürfnis haben und sich eigentlich nach einer Beziehung sehnen, sind Situationships also eher nichts. Die Gefahr, dabei verletzt zu werden, ist für sie tendenziell größer. Für alle, die hingegen keinen Wert auf Labels legen und für die ihre Freiheit das wichtigste Gut ist, könnten Situationships allerdings durchaus ihren Reiz haben.
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