Während immer mehr Erwachsene die Hilfe von Coaches in Anspruch nehmen, sei es im beruflichen Umfeld, im Sport oder für die Selbstfindung, scheinen Kinder dem Druck unserer Gesellschaft immer stärker und hilfloser ausgeliefert zu sein. Ist das gerecht? Und muss das wirklich so sein?
Ursprünglich bedeutete das Wort Coach "Kutsche". Der Kutscher brachte seinen Gast in einem geschützten Raum zu seinem Ziel. Seit den 60er Jahren kennt man den Begriff des Coaches auch hierzulande, zuerst im sportlichen Zusammenhang und seit den 80ern auch im Bereich des Führungsmanagements.
Wer hoch hinaus will, lässt sich coachen
Der Körper kann nicht unterscheiden, ob unsere Gedanken real sind oder nicht. Deshalb wachen wir schweißgebadet aus einem Alptraum auf oder bekommen Herzrasen, obwohl wir nur in unserer Fantasie denken, die Spinne könnte uns angreifen. Umgekehrt können wir durch positive Gedanken unsere Leistungsfähigkeit enorm steigern.
Und genau das machen sich Menschen zu Nutze. Kaum ein Spitzensportler kommt heutzutage ohne ein mentales Training an die Weltspitze. Top-Manager von Weltkonzernen lassen sich coachen, um mit dem immensen Druck fertig zu werden, der auf ihnen lastet. Und selbst die Raute von Angela Merkel ist nicht etwa nur ein Spleen, sondern die Umsetzung einer Verankerung aus dem Mentaltraining.
All das hilft Erwachsenen, vorhandenen Stress besser zu bewältigen, Ziele zu erreichen oder in extremen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren.
Doch was tun wir für unsere Kinder?
Wenn es um die Probleme von Kindern geht, fällt vielen Eltern nur der Gang zum Arzt oder Therapeuten ein, bei schulischen Problemen der Nachhilfeunterricht. Beides hat unter bestimmten Umständen durchaus seine Berechtigung. Wenn ein Kind zum Beispiel unter einer schweren psychischen Erkrankung leidet, ist der Weg zum Therapeuten unumgänglich.
Oft geht es aber um Alltagsthemen wie Ängste, mangelndes Selbstvertrauen, Konzentrationsschwäche, Mobbing, fehlende Motivation oder Unsicherheit.
Verständlicherweise scheuen viele Eltern, gleich den Therapeuten einzuschalten. Denn leider ist dies immer noch mit dem Makel behaftet, man sei krank oder verrückt. Und einem Jugendlichen wird eine von der Krankenkasse bezahlte Therapie später sogar zum Nachteil, wenn er zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte.
Die Alternative dazu ist ein Kinder- und Jugend-Coaching. Diese Lösung ist leider noch viel zu unbekannt, da Kinder keine starke Lobby haben.
Warum Kinder- und Jugend-Coaching nicht nur sinnvoll, sondern dringend nötig ist
Wenn Erwachsene die Möglichkeit bekommen, zu lernen, besser mit Stress umzugehen, sich selbst zu finden, Problemlösungskompetenzen zu erwerben oder ihre Ziele leichter zu erreichen, dann sollten Kinder doch ähnliche Möglichkeiten bekommen. Jeder Therapeut kann bestätigen, dass 99 % aller Probleme eines Erwachsenen ihren Ursprung in der Kindheit haben.
Laut einer aktuellen Studie der Krankenkasse DAK leiden 43 % der Schüler unter Stress. Tendenz steigend. Leider wird das Problem häufig klein geredet. Erwachsene verkennen oft, dass Kinder viel stressanfälliger sind, als gedacht. Sie sind unsicher, manipulierbar und ihre Persönlichkeit ist noch nicht ausgereift. Und schaut man sich die steigenden Burn-out-Zahlen und psychosomatischen Erkrankungen bei Erwachsenen an, sollte einem klar sein, dass Kinder, die im selben Umfeld aufwachsen, wohl kaum davon verschont bleiben.
Beim Kinder- und Jugend-Coaching geht es unter anderem darum, Kinder in ihre Potenziale zu bringen, ihre Ressourcen zu nutzen, ihre Blockaden zu lösen, ihre Motivation und Resilienz zu stärken, ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Sie lernen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich weniger anfällig für äußere Umstände zu machen. Somit geraten sie viel seltener in eine Opferrolle. Und wer würde sich das für sein Kind nicht wünschen?
Es wäre sicherlich sinnvoll, wenn all diese Dinge Teil des Schulunterrichts wären. Leider ist weder das Schulsystem noch nicht so weit. Bislang bekommen Kinder diese wichtigen Dinge nur mit auf den Weg, wenn ihre Eltern ihnen das aktiv ermöglichen.
Natalie Hubral war viele Jahre als Projekt-, Key-Account- und Eventmanagerin tätig. Parallel dazu beschäftigte sie sich aus ganz privatem Interesse heraus permanent mit der Psyche des Menschen. Mit Ende 30 machte sie eine Coaching-Ausbildung für Erwachsene. Dabei stellte sie immer wieder fest, wie viele Probleme ihren Ursprung in der Kindheit haben. Deshalb lag für sie der Schluss nahe, sich auf Kinder- und Jugend-Coaching zu spezialisieren. Nähere Informationen zu ihrer Arbeit finden Sie unter www.coaching-life-muenchen.de