Nur drei Prozent aller Piloten sind Frauen. Eine davon ist die Schwedin Maria Pettersson. Wir haben uns mit ihr über das Arbeiten in einer Männerwelt und ihre Make-up Routine beim Reisen unterhalten.
Wenn wir uns versuchen zu erinnern, wann wir das letzte Mal im Flugzeug von einer Pilotin statt eines Piloten begrüßt wurden, könnte es durchaus sein, dass das noch nie der Fall war. Kein Wunder, schließlich sind nur drei Prozent aller Piloten weiblich. Eine von ihnen ist Maria Pettersson. Im Cockpit zu sitzen und Flugzeuge zu steuern ist aber noch lange nicht alles, was diese Frau so macht. Sie hat einen eigenen Blog (pilotmaria.com), befüllt ihren Instagram Account mit Bildern aus der ganzen Welt und ist seit neuestem auch noch Brand Ambassador für die Make-up Marke L.O.V. Für ein Interview mit uns hat sie sich trotzdem Zeit genommen.
EMOTION: Wie fühlt es sich an, in einem von Männern dominierten Job zu arbeiten?
Maria Pettersson: Um ehrlich zu sein habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Ich bin in Schweden aufgewachsen, da machen Frauen eben alles, was Männer auch machen. Während meiner Ausbildung zur Pilotin waren außer mir noch sechs weitere junge Frauen in meiner Klasse. Gut, es waren auch 32 Jungs, aber trotzdem kam ich mir nicht besonders vor. Erst als ich drauf angesprochen wurde wie das so ist, in der Unterzahl zu sein, ist es mir bewusst geworden.
Kam es schon mal vor, dass man Dich mit einer Stewardess verwechselt hat?
Das passiert mir ständig. (lacht) Ich werde oft gefragt, ob ich helfen kann, das Gepäck zu verstauen. Ich spiele dann einfach mit und bin hilfsbereit. Wenn sie dann feststellen, dass ich eigentlich die Pilotin bin, lachen sie meistens oder sind etwas peinlich berührt.
Ich werde oft gefragt, ob ich jemandem helfen kann, das Gepäck zu verstauen.
Maria Pettersson, PilotinTweet
Warum wolltest Du Pilotin werden?
Als Teenager habe ich angefangen, zu reisen, hauptsächlich Backpacking. Später, als ich zurück nach Europa kam, habe ich überlegt, wie ich weiterhin die Welt entdecken kann. Die Luftfahrt hat mich schon immer interessiert. Außerdem ist mein Vater geflogen als er noch jünger war, allerdings nur private Maschinen. Und so kam mir irgendwann der Job als Pilotin in den Sinn.
Was ist das beste an Deinem Job?
Die Aussicht.
Und was gefällt Dir nicht so gut?
Manchmal, wenn mein Wecker um drei Uhr morgens klingelt, würde ich mir schon lieber die Decke über den Kopf ziehen. Aber wenn ich dann über den Wolken den Sonnenaufgang beobachte ist es das frühe Aufstehen wert.
So weit oben ist die Luft ja ganz schön trocken...
Ja, total. Deswegen benutze ich auch vor jedem Flug eine reichhaltige Pflege, damit meine Haut nicht austrocknet. Auf sehr langen Flügen creme ich sogar unterwegs nach. Und auch meine Hände creme ich während des Fliegens regelmäßig ein.
Schminkst Du Dich auch, bevor Du in den Flieger steigst?
Ja, ich fühle mich einfach wacher, wenn ich morgens Make-up auftrage. Foundation, Rouge und etwas Mascara benutze ich auch immer.
Was hast Du auf Deinen Reisen immer mit dabei?
Concealer, um meinen Look etwas aufzufrischen. Lipbalm, weil meine Lippen in der Luft sehr trocken werden und meine Sonnenbrille. Auch wenn wir durch Wolken fliegen ist es sehr hell und ich mag es nicht, wenn ich meine Augen zusammenkneifen muss. Davon bekomme ich Kopfschmerzen.
Wie entspannst Du Dich nach einem langen Flug?
Eine Dusche macht mich wieder wach und ich mache jeden Tag Yoga. Ich sitze den ganzen Tag, selbst der Kaffee wird mir gebracht. Also muss ich meinen Körper stretchen und wenn es nur 15 Minuten sind.
Welches ist die schönste Stadt, in die du geflogen bist?
Das ist schwer zu beantworten. Ich glaube Palermo. Da fliege ich zum Glück fast jeden Tag hin. Man sieht das Meer und die Küste, aber auch Berge und wenn man Glück hat sogar den Vulkan Ätna.
Du arbeitest mittlerweile nicht nur als Pilotin, sondern bist auch Influencerin und Brand Ambassador für L.O.V. – hast Du überhaupt noch Freizeit?
Na klar, und dann mache ich das, was jeder gerne macht. Ich versuche so viel Zeit wie möglich Zuhause in Schweden bei meinen Eltern, meiner Schwester und ihren Kindern zu verbringen. Ich gehe mit Freunden Kaffee trinken und mache ganz normale Dinge.