Sonne, Alkohol, Rauchen, Stress – ist das alles vielleicht gar nicht so dramatisch für unsere Haut? Aktuelle Studien und neue Wirkstoffe stellen alles auf den Kopf, was wir über Anti-Aging-Pflege zu wissen glaubten
Pflege für mehr Ausstrahlung
Falten mit Botox glatt bügeln? Völlig falscher Ansatz! Was nämlich viel älter macht als Fältchen, ist ein müder Teint. Den kriegen Sie schnell in den Griff – mit Hightech-Pflege wie dem neuen Glow-Garanten von Shiseido: Die Creme ist mit Feuchtigkeitsboostern wie Hyaluronsäure angereichert und darauf spezialisiert, die Zellteilung optimal zu unterstützen und die Haut mit Nähr- und Sauerstoff zu versorgen. Wirkareal sind hier die Kapillaren – der Ort, wo der Blutkreislauf auf die Hautoberfläche trifft.
Das Luxuslabel La Prairie setzt auf ein Goldpeptid, das für spektakuläre Lichtreflexion auf dem Gesicht sorgen soll. Also Sonnenbrillen raus und: Let it glow!
Schlafmasken für einen ausgeruhten Teint
Zeit für eine Gute-Nacht-Geschichte. Diese stammt aus Asien: Dort reinigen Frauen abends ihr Gesicht, tragen eine Schlafmaske auf und hauen sich aufs Ohr. Machen wir ab sofort genauso, denn nachts regeneriert sich die Haut am besten.
Durch die die pflegenden, oft kühlenden Konsistenzen bekommt sie außerdem einen Extraschub an Energie. Keine Angst, die Masken ziehen sofort ein, da landet nix auf den Kissen.
Ein beruhigender Duft fördert zusätzlich einen guten Schlaf. Studien beweisen nicht nur den positiven Effekt auf die Haut, sondern auch auf die Stimmung. Und die ist natürlich viel besser, wenn uns morgens kein Knittergesicht aus dem Spiegel entgegenmuffelt.
Anti-Falten-Wunder Retinol
Wer Retinol (Vitamin A) im Kampf gegen Fältchen zur Seite hat, gewinnt. Es pusht den Kollagenvorrat und gilt als der Anti-Aging-Wirkstoff Nummer eins. Manchmal ist diese Partnerschaft nicht ganz easy: Die Haut reagiert mit Rötungen. Dabei ist die Reaktion nur ein Anzeichen dafür, dass der Wirkstoff erfolgreich arbeitet.
Paar-Beratung: Retinol nur nachts verwenden, es ist nämlich nicht photostabil. Anfangs nur zweimal pro Woche auftragen und mit einer neutralen Creme mischen. Die Retinol-Dosis langsam steigern, um die Haut sanft daran zu gewöhnen.
Weltweite Wirkstoff-Forschung
Wo ist er denn nun, der Jungbrunnen, der ewig glatte Haut beschert? Die Kultlabel Chanel und Dior haben ihn in Madagaskar entdeckt, denn genau dort sammeln sie die wertvollen Inhaltsstoffe, die sie zu Anti-Aging-Elixieren verarbeiten.
Während die Chanel-Forscher die Vanillepflanze auserkoren haben, sie dort in Schattenhäusern kultivieren und Schoten und Blüten kurz vor dem Einsetzen des Reifeprozesses ernten, setzt Dior auf die rote Longoza-Blüte. Die wird auf Madagaskar in speziellen Dior-Gärten angebaut und hat eine stark regenerierende Wirkung auf die Haut. Gutes Omen: Longoza wird mit "Ewigkeit" übersetzt.
Trinkampullen für schöne Haut
Anti-Falten-Pflege von innen – das versprechen jetzt intelligente Trinkampullen. Die Wirkstoffcocktails mit bioaktiven Kollagen-Peptiden (in Elasten) können über den Dünndarm optimal vom Körper aufgenommen werden. "Von dort aus gelangen die Inhaltsstoffe über die Blutbahn in die Hautschichten, die eine Creme nur schwierig erreichen kann", erklärt Jan-Christoph Kattenstroth,Leiter Medical Affairs bei Quiris Healthcare. Hier geschieht etwas Bemerkenswertes: hautidentische Kollagen-Peptid-Teilchen aus dem Drink werden von den Zellen als abgebautes Kollagen erkannt. Als Reaktion beginnen die Zellen, die Kollagensynthese anzukurbeln.
"Vorteil der oralen Aufnahme ist, dass die Inhaltsstoffe am ganzen Körper wirken und nicht nur im Gesicht", so Kattenstroth. Empfehlenswert ist ein Pflege-Doppel: Drink von innen, Creme von außen.
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Intensive Regeneration
Wissen wir längst: Falten kommen vor allem von Lifestyle-Sünden wie Sonne und Rauchen. Isabelle Thuillier aus der Forschung und Entwicklung bei Sisley bestätigt: "Unsere Studien ergeben, dass der größte Einfluss auf die Hautalterung umweltbedingt ist – UV-Strahlen sind am aggressivsten. Interessant ist aber, dass psychischer Stress negativer wirkt als Übergewicht oder Tabakkonsum." Genau da setzt die neue "Sisleya L’Intégral Anti-Âge"-Creme an. Sie will bestehende Schäden rückgängig machen, indem sie den Lebenszyklus unserer Zellen verlängert. Das klappt mit Apfelkernextrakt und einem Soja-Hefe-Komplex, der die Chromosomenenden schützt. Isabelle Thullier: "Auf Sonnenschutz sollten Sie aber dennoch nie verzichten!"
Unreinheiten bei reifer Haut
Von wegen, nach der Pubertät ist es vorbei – jede vierte Frau in Deutschland plagt sich auch mit über 30 noch mit Pickeln herum. Doppelt gemein, wenn man eigentlich schon nach der perfekten Anti-Aging-Pflege fahndet. Die ist für fettige Problemhaut meistens zu reichhaltig. Dabei gibt es Spezial-Cremes, die sich genau diesem Doppelpack-Phänomen widmen. Sie bekämpfen sowohl Akne Tarda (Erwachsenenakne, die meist durch Hormonschwankungen oder Stress ausgelöst wird) als auch Fältchen.
Ideal sind fettfreie, feuchtigkeitsspendende, entzündungshemmende Konsistenzen, die mit so wenig Inhaltsstoffen wie möglich auskommen und die Haut mattieren, ohne sie auszutrocknen. Finger weg von Produkten mit Mineralölen, Duft- oder Farbstoffen. Top: niedrig dosierte Fruchtsäuren, Vitamin C und Tonerde.
Pflege mit Antioxidantien
Vitamin C pusht nicht nur bei Erkältungen das Immunsystem, als Antioxidant rettet es auch Zellen vor Schäden, die zum Beispiel durch intensives Sonnenbaden auftreten. Hier hilft leider kein XXL-Obstkorb und auch keine rote Paprika, die übrigens fast dreimal so viel Vitamin C enthält wie eine Zitrone.
Viel effektiver: täglich Vitaminpflege oder ein Vitamin-Serum unter der Creme auftragen, um Kollateralschäden so gering wie möglich zu halten.
Anti-Aging-Powerwirkstoff Resveratrol
"Im richtigen Maß schon", sagt Prof. David A. Sinclair von der Harvard Medical School. "Seit wir das Anti-Age-Potenzial von Wein erforschen, trinke ich täglich ein Glas oder schlucke Resveratrol, ein aus Weinranken extrahiertes Molekül." Neuester Coup seiner Forschungsabteilung in Zusammenarbeit mit Caudalie: Die Paarung von Resveratrol und Mikro-Hyaluronsäure. Zusammen stimulieren sie ein spezielles Gen, das die Zellen anregt mehr eigene Feuchtigkeitsspeicher zu bilden.
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