Mit "One fits all" kommen wir nicht mehr weit: Bei Netflix stellen wir unser eigenes Fernsehprogramm zusammen, bei Spotify unsere Playlists. Und mit den neuen Gesichtspflege-Serien bekommen wir jetzt auch perfekt auf uns abgestimmte Pflegeroutinen
Unsere individuellen Interessen können wir heute viel leichter verwirklichen als früher. Fernsehen, Kleidung, Einrichtung, Musik: Das, was wir mögen, können wir uns in der ganzen Welt passgenau zusammensuchen – und auch bei den meisten anderen Dingen geben wir uns nicht mehr mit "eins für alle Gelegenheiten" zufrieden.
Nur bei der Hautpflege glauben wir oft noch, dass die Menschheit in drei Pflegetypen zerfällt: ölige, trockene oder normale Haut. Ein viel zu grobes Raster, denn die Haut ist so individuell wie ein Fingerabdruck und dazu obendrein sehr unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt. Ob wir auf dem Land wohnen oder in der Großstadt, den ganzen Tag im Büro sitzen oder uns viel draußen aufhalten, wie wir essen, trinken, schlafen – die Ansprüche unserer Haut sind so verschieden wie unsere Lebensentwürfe. "Es ist deshalb absolut sinnvoll auf die individuellen Hautbedürfnisse einzugehen", sagt Schönheitsmedizinerin Dr. Barbara Sturm.
Jetzt neu: Pflege Baukastensysteme für die Haut
Das haben auch die großen Beauty-Marken erkannt und setzen daher verstärkt auf Baukastensysteme: Rituals hat zum Beispiel eine Gesichtspflege-Serie für fünf unterschiedliche Hautbedürfnisse entwickelt – Glow, Purify, Hydrate, Ageless und Sensitive – mit 31 frei kombinierbaren Produkten. Bei der Agepreventing System-Pflege "Skinovage" von Babor gibt es für fünf unterschiedliche Hauttypen je mindestens fünf Reinigungs- und Pflegeprodukte.
Die Kategorie "Anti-Age" ist eher unscharf
"Das Alter ist oftmals gar kein Indiz dafür, was die Haut braucht", sagt Barbara Sturm. Unsere Haut verändert sich zudem nicht nur im Laufe der Jahre, sondern auch innerhalb eines Tages, Monats, Jahres. Solche mit dem Biorhythmus verbundenen Veränderungen des Hautzustandes versucht Kanebo mit seinem Pflegeprogramm "Chrono Beauty" auszugleichen.
Muss man nun seine Standardpflege komplett über Bord werfen? "Nein", meint Barbara Sturm, "Eine gute Gesichtscreme kann für viele Hauttypen funktionieren, wenn sie mit den richtigen Spezialprodukten kombiniert wird." So könnte man die Lieblingscreme mit einem Booster pimpen, also einem Serum, das sich gezielt um ein bestimmtes Hautproblem kümmert. Oder man verwendet zusätzlich Anti-Pollution-Produkte, wenn man höherer Luftverschmutzung ausgesetzt ist – in der Stadt oder in einem Büro mit vielen Elektrogeräten. Das Schöne ist: Für jedes Problem gibt es jetzt das passende Produkt.