Ich geb’s ehrlich zu: Der allgemein grassierende DIY-Virus hat mich bislang noch nicht erwischt. Ich find’s super, wenn andere Leute basteln, kleben, kneten, aber ich geh in der Zeit doch lieber eine Runde mit meiner Esel-Pony-Hund-Herde durchs Dorf.
Vor ein paar Tagen fiel mir jedoch ein kleines Büchlein in die Hände und jetzt frage ich mich, ob ich das nicht vielleicht doch kann: mir einen „Traumprinzen“ stricken…
„Auf der Suche nach Mr. Right?“ heißt es auf dem Klappentext. Nein, zum Glück bin ich das nicht mehr. Meinen „Mc Dreamy“ habe ich im wahren Leben gefunden und deswegen sind mir Rock-Stars, Surfer Boys, Künstler und Feuerwehrmänner auch herzlich egal. Es sei denn, sie sind so einfach gestrickt wie die Puppen von Carol Meldrum:
In ihrer 80-seitigen Anleitung kann man zwischen 10 verschiedenen „Freunden“ auswählen, mit und ohne eingestrickte Outfits. Zunächst muss man sich entscheiden, ob man eher auf klein und schlank, klein und dick, groß und schlank oder groß und dick steht. Naja, und dann natürlich den Wollfaden entsprechend der gewünschten Hautfarbe auswählen. Ich freue mich jetzt schon auf die Details zum Schluss: Bartstoppeln, 50er-Jahre-Haartolle, Koteletten, Gelfrisur, Lockenkopf oder Seitenscheitel – hach, das wird ein Spaß!
Ich entscheide mich für den Künstler-Typ mit Pferdeschwanz und Ziegenbart im Ringelshirt. Er hat irgendwie dieses französische je-ne-sais-quoi, nicht wahr? Jetzt nur noch schnell das passende Modell im Anhang des Buches kopieren und ausschneiden, die passende Wolle und Nadeln kaufen und los geht’s.
Ich freu mich so – das letzte Mal habe ich als Teenager gemeinsam mit meiner Omi gestrickt. Ob ich es noch kann? Ich werde Euch von den Ergebnissen berichten…
Bis dahin: Versucht es doch selbst mal: Dieses Buch macht jedenfalls schon in der Vorbereitungsphase eine Menge Spaß!
Und zum Schluss noch ein erbauliches Zitat von Hollywood-Hunk Ryan Gosling:
„Ich spielte in einer Filmszene, wo ich in einem Raum voller alter Damen war, die alle strickten. Und da der Dreh den ganzen Tag dauerte, zeigten sie mir, wie das geht. Es war einer der erholsamsten Tage meines Lebens. Wenn ich meinen perfekten Tag planen sollte, dann wäre er genau so! Und zum Schluss hält man etwas in den Händen, zum Beispiel ein nettes Geschenk für jemanden, der sich schon immer einen potthässlichen Schal gewünscht hat!“
Mareile Braun ist Chefredakteurin von EMOTION Slow und liebt ihr Leben zwischen Gucci und Gummistiefeln. Wenn sie nicht gerade auf Fashion Weeks reist, bummelt sie zuhause gern mit ihrem Esel Pepe durchs Dorf.
Was sie sonst gerade bewegt: Yoga unter freiem Himmel, Tanzabende mit dem Gatten und ihre Workshops als "Slow-Down"-Trainerin.