Wie kommunizieren Sie mit sich und anderen, wenn Sie sich ärgern, wenn Sie wütend oder genervt sind. Freundlich? Wohlwollend? Geduldig? Sachlich? Wohl kaum. Lesen Sie daher hier, wie Sie „von der Palme herunterkommen“, wenn es drauf ankommt.
Der Stau war wieder endlos, es gießt in Strömen und der Chef lehnt eine Aufgabe pauschal ab, bevor er alle Fakten kennt. Die gesamte Welt scheint sich manchmal gegen einen verschworen zu haben. STOPP! Denn auch wenn Ärger zum Leben dazu gehört, die Dosis macht das Gift. Wann immer Sie sich unwohl, verärgert, genervt oder überfordert fühlen, betrachten Sie die Situation ab sofort neu: als Chance zu trainieren, sich bei Ärger zu beruhigen.
Sie wollen eine Motivationsspritze, um sich seltener zu ärgern? Nach einer Harvard-Studie* ist das Herzinfarkt-Risiko von Menschen, die sich oft ärgern, um 500 % höher.
Oft gehören zu den Faktoren für Ärger, Druck und Zeitnot Dinge, auf die wir gar keinen direkten Einfluss haben: E-Mails, Termine, Wetter, Politiker, Nachrichten, Kollegen, meckernde Kunden und so weiter. Schnell können wir detailliert und differenziert die Ursachen für unseren Ärger benennen: Es sind vor allem und zu 99 % "die anderen".
Wen wollen Sie erziehen, wenn Sie sich ärgern? Genau, die anderen. Funktioniert das? Nein. Denn: Im Ärger wollen wir Katzen das Bellen beibringen. Die Ursache für unseren Ärger ist nicht der Chef, der Kollege oder ein Autofahrer – es ist unser Denken. Testen Sie es: wie können Sie sich ärgern, ohne zu denken? Es geht also um folgendes: Lenke dein Denken.
3 Schritte für Ihren Anti-Ärger-Notfallkoffer :
Die Abkürzung zum leichten Merken lautet "WWW": Warten – Wahrnehmen – Was tun?
Schritt 1: Warten
"Ärger macht doof" – merken Sie sich daher: "Wenn ich mich ärgere, dann mache ich erstmal gar nichts!". Halten Sie für ein paar Sekunden inne und sagen sich selbst innerlich "STOPP!". Ergänzen Sie Ihren Vornamen, also z.B. "Christiane, STOPP!". Nennen Sie diese Signalwörter freundlich, schwungvoll und dynamisch, nicht zaghaft oder belehrend. Untermauern Sie das ruhig mit einer starken Geste. So bremsen Sie sich etwas und kommen in einen klareren Zustand.
Außerdem gilt beim Warten das Motto "Bitte lächeln": Im Stress und Ärger sind Sie nicht in Ihrem Champion-Zustand. Ändern Sie das mit dem LMAA-Prinzip: Lächle Mehr Als Andere. Nicht wie ein Honigkuchenpferd, ein sanftes Schmunzeln reicht schon. Im Kern geht es einfach darum, dass Sie Ihr Gesicht entspannen. Der Grund hierfür ist Ihre angespannte Mimik, während Sie sich ärgern. Sie lächeln dabei nicht, sondern schauen grimmig. Eine Änderung der Körpersprache beeinflusst unsere Stimmung. Dafür gibt es ausreichend Studien. Atmen Sie also einmal tief durch und lächeln Sie ein wenig.
Schritt 2: Wahrnehmen
Was meinen Sie? In einer echten Ärgersituation, sind Sie dabei, eher wahrzunehmen oder eher zu werten? Wir werden uns sehr wahrscheinlich einig sein: Sie werten. Ärger ohne Wertung ist unmöglich. Daher ist Schritt 3 so schön entspannend. Wenn Sie eine Mail erhalten, die Sie ärgert, dann nehmen Sie für einen Augenblick wahr, was um Sie herum und in Ihnen so los ist. Schauen Sie sich den Monitor an, die Decke, vielleicht sehen Sie draußen ein paar Wolken oder gar die Sonne. Lenken Sie Ihre Wahrnehmung auf Ihr inneres Gefühl des Ärgers und nehmen Sie wahr, wie frustriert Sie sind.
Das Gute bei diesem Schritt besteht darin, dass wir Menschen nicht gleichzeitig wahrnehmen und werten können. Wenn Sie das Wahrnehmen ganz bewusst durchführen, werden Sie es als Wohltat begreifen. Probieren Sie es aus, es ist wirklich herrlich.
Schritt 3: Was tun?
Nun ist Gelassenheit nie die Lösung für eine Situation, sondern eher ein Zustand, in dem Sie ein Problem durch Handlung lösen können. Im Ärger haben wir ausreichend Energie, welche wir frei einsetzen können. Natürlich möglichst konstruktiv und friedlich, nicht nach dem Motto "Erstmal zuschlagen, reden können wir immer noch". Nachdem Sie gewartet und wahrgenommen haben, lenken Sie sich mit der Frage "Was ist das Beste, was ich jetzt tun kann?" auf Ihre eigene Einflusszone. Im echten Leben werden Sie auf drei oder sogar mehr Optionen kommen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Wägen Sie ab und entscheiden Sie sich dann für eine.
In meinem Leben ist das, was ich in der Ärgersituation konkret tun kann, nur selten das, was ich in meiner Wunschvorstellung möchte. Hier gilt es immer wieder, Freund der Wirklichkeit zu sein. Betrachten Sie die zukünftigen Situationen, in denen Sie sich ärgern, wütend oder genervt sind, als perfekte Übungssituation. Denn die Anlässe für Ärger sind wiederkehrend und ähneln sich sehr, so dass Übung Sinn macht.
Stress ist ein Geschenk!" – so lautet das Motto von Christian Bremer, Experte für Gelassenheit und mentale Stärke. Seit mehr als 20 Jahren teilt er seine hochwirksamen Methoden, glasklaren Prinzipien und sofort umsetzbaren Techniken in praxisorientierten Seminaren und mitreißenden Vorträgen.
Christian Bremer „ist sympathischer als Bill Clinton“, schreibt Die Welt. Er ist als Redner, Autor und Seminarveranstalter einer der gefragtesten deutschsprachigen Experten für Gelassenheit. Sein Credo: „Gelassenheit ist doch kinderleicht, wenn man weiß, wie es geht“. Christian Bremer präsentiert als Redner nicht nur, wie das Leben auch mit weniger Stress zu meistern ist, er macht es auch noch vor - garantiert frei von Esoterik. Infos und gratis Ebook: www.christian-bremer.de
* http://www.hsph.harvard.edu/news/hsph-in-the-news/angry-outbursts-may-bo... http://www.hsph.harvard.edu/news/hsph-in-the-news/angry-outbursts-may-bo...