Zu zeigen, dass Konsum, Genuss, Achtsamkeit & Nachhaltigkeit eine wunderbare Allianz miteinander eingehen können, ist unser Hauptanliegen in emotion SLOW.
Umso mehr freuen wir uns, wenn das Thema auf immer neuen Plattformen präsentiert wird. Besonders schön gelungen ist das auf dem neuen Green Lifestyle-Blog "Peppermynta".
Lesley Sevriens hat viele Jahre als freie Redakteurin für klassische Modemagazine gearbeitet, dann trat für sie das Thema Green Lifestyle immer mehr in den Vordergrund. Seit zwei Wochen nun ist ihr Blog PEPPERMYNTA online – ein Webmagazin, das die Vielfalt an Fair Fashion, Naturkosmetik und Eco Lifestyle aufzeigt. Hier erzählt die Hamburger Journalistin, wie sie gemeinsam mit ihrer Freundin und Grafik-Kollegin Fenja Kramer die Seite entwickelt hat.
Wie ist die Idee zu "Peppermynta" entstanden und woher kommt der lustige Name?
Wir wollten unbedingt einen Namen haben, der möglichst fresh klingt, nach Natur und nach Draußen aber auf keinen Fall "ökig". Hinzu kam unsere Liebe für Skandinavien und für skandinavisches Produktdesign. Pfefferminze heißt im Schwedischen pepparmynta – ein Wort, dass uns (vor allem Fenja, die als Grafikerin ein ausgeprägtes visuelles Empfinden hat), aufgrund der Schreibweise mit dem Y in der Mitte extrem gut gefiel. Wir haben es dann noch leicht abgeändert und so entstand der Kunstname Peppermynta.
Welche Themen liegen Euch besonders am Herzen?
2007 habe ich mich zum ersten Mal mit nachhaltig produzierenden Modelabels auseinandergesetzt und war auf Anhieb begeistert von diesem neuen völlig neuen Feld, das sich mir damals auftat. Und diese Faszination ist bis heute geblieben. Zwei Frauen, die erheblich zur Bekanntmachung europäischer junger Eco Modelabels auf dem deutschen Markt beigetragen haben, sind Magdalena Schaffrin und Jana Keller, die Begründerinnen des Berliner Green Showrooms. Der Showroom findet zweimal jährlich im Rahmen der Berliner Fashion Week statt und hat die Ethical Fashion Show sowie zahlreiche weitere spannende Eco Events nach sich gezogen. Seit 2007 hat sich auf jeden Fall wahnsinnig viel getan, nicht nur in Sachen nachhaltiger Mode, auch im Bereich Naturkosmetik. Es entstehen gerade extrem spannende Marken, wie zum Beispiel das jüngst gegründete Berliner Label "Und Gretel". Aber mal ganz abgesehen von den tollen Produkten, interessieren Fenja und ich uns vor allem für die Menschen und die Geschichten dahinter.
Welche Produkte "schaffen" es auf die Peppermynta-Seite und was wird man bei Euch garantiert nicht finden?
Peppermynta ist aus der Idee hervorgegangen, die Vielfalt an inhaltlich sowie optisch überzeugenden Produkte vorzustellen. Produkte oder Hersteller, die sich bloß einen grünen Anstrich verpassen, ohne es auch wirklich zu sein, müssen leider "draußen" blieben. Das gleiche gilt für Produkte, die zwar gut gedacht aber nicht gut gemacht sind, sprich, bei denen der Markenaufritt leider nicht vorzeigbar ist.
Ihr stellt auf dem Blog auch innovative Geschäftsideen und nachhaltige Firmen vor. Warum, denkst Du, stellen immer mehr Unternehmen soziale Verantwortung in den Vordergrund?
Ich vermute, dass es den großen Unternehmen, beispielsweise Textilgiganten, in erster Linie um eine Image-Politur geht und bezweifle, dass eine wirkliche Überzeugung dahinter steckt. Aber ganz egal, aus welcher Motivation heraus ein Umdenken geschieht, Hauptsache es werden überhaupt Produktionsprozesse und Firmenausrichtungen überdacht. Gerade Big Player wie H&M, Asos oder Nike, die ja bereits seit Jahren erfolgreiche Recycling-, Vintage- oder Organic Cotton-Linien auf den Markt bringen, können Zeichen setzen, weil sie eben nicht nur die ohnehin schon kritischen Konsumenten erreichen, sondern die breite Masse. Diese Big Player können verdammt viel von den kleinen Manufakturen lernen, die von der Pieke auf eine ehrliche und nachhaltige Strategien verfolgen und umgekehrt können die Kleinen von den Großen lernen, wenn es um Marketing und dergleichen geht. Es müsste ein viel intensiverer Austausch untereinander stattfinden, damit nachhaltige und unter fairen Bedingungen gefertigte Güter zur Regel werden, statt eine hübsche Ausnahme zu sein.
Du hast als freie Redakteurin vor einigen Jahren das "Ivy"-Magazin mitentwickelt. Damals geisterte der Begriff der "LOHAS" durch die Medienwelt. Was ist eigentlich aus dieser Zielgruppe geworden? Inwiefern hat sich der Sustainability-Markt bzw. seine Konsumenten weiterentwickelt?
LOHAS war ein fürchterlich sperriger Begriff, von dem wir uns bei IVY von Anfang an bewusst distanziert haben, weil das aus unserer Sicht extrem spaßbefreit klang. Inzwischen hat sich dieser so genannte LOHA-Markt ja gesplittet, in Untergruppierungen wie Muppies (eine Mischung aus Millenials und Yuppies; Menschen, die gerne konsumieren und gleichzeitig die Welt verbessern wollen) und Bobos (bourgeoise Bohemians; junge, gut Verdiendende, die gerne Exklusives konsumieren). Ich persönlich finde so Trendbezeichnungen ja immer etwas schwierig... Aber Fakt ist, dass es in unseren völlig übersättigten Industrienationen eine wachsende Anzahl an Menschen gibt, die Alternativen zu seelenlosen Massenfabrikaten suchen – und zum Glück auch immer öfter finden.
Das Jahr 2016 ist noch ganz jung: Wenn Du dem SLOW-Motto folgst und Dir "Mehr Zeit fürs Wesentliche" vornimmst – was wäre das dann für Dich?
Eine schöne Frage, die sich ganz einfach beantworten lässt – mehr Zeit für meinen Freund Niklas, meinen Hund Pelle und mich. Am liebsten auf Wiesen liegend, lesend, dösend und wissend um das Glück des Augenblicks.
Mehr Infos auf: peppermynta.de
Mareile Braun ist Chefredakteurin von EMOTION Slow und liebt ihr Leben zwischen Gucci und Gummistiefeln. Wenn sie nicht gerade auf Fashion Weeks reist, bummelt sie zuhause gern mit ihrem Esel Pepe durchs Dorf.
Was sie sonst gerade bewegt: Yoga unter freiem Himmel, Tanzabende mit dem Gatten und ihre Workshops als "Slow-Down"-Trainerin.