Sie stehen fest - unsere Finalistinnen für den EMOTION.award 2016. Sie haben die Frauen gewählt, die Sie am meisten bewegt und begeistert haben.
Die Finalistinnen aus der Kategorie Frauen in Führung:
Colette Rückert-Hennen, 54
SolarWorld Vorstand für Informationstechnologie, Marke und Personal/ Chief Information, Brand & Personnel Officer
Neulich hat Colette Rückert-Hennen die Leitung der IT in Bonn neu besetzt. Und sich für eine Frau entschieden, die sieben Jahre für die Familie pausiert hatte. Frauen eine Chance geben - das ist ihr wichtig. Sie selbst hat sich immer gefordert, mit zehn Jahren Wochenendbeziehungen und als "Full Working Mum" für die beiden erwachsenen Töchter. Bei einem der weltweit größten Solarkonzerne gestaltet sie jetzt die Zukunft dieser Branche mit.
Aimie-Sarah Carstensen, 27
Head of blicksta.de / Gründerin und Geschäftsführerin fielfalt.de
Carstensen bewundert Menschen, die den Sprung ins kalte Wasser wagen. Sie selbst leitet in ihrem Alter bereits ein 25-köpfiges Team. Sie ist die Chefin von blicksta.de, einer Plattform von Bertelsmann, die Jugendliche bei der Berufsfindung unterstützt. Als Vorgesetzte lebt sie Transparenz und Ehrlichkeit. Sie fordert Wissbegierde und Leidenschaft von ihren Mitarbeitern und sich selbst. "Ich schaffe einen Mehrwert für die persönliche Entwicklung anderer Menschen - mit dem Produkt und als Leader." Ihre Leidenschaft steckt sie neben Blicksta auch in die von ihr gegründete ganzheitliche Plattform FIELFALT, welche sich zum Ziel setzt, berufstätige Frauen zu fördern, zu ermutigen und zu vernetzten.
Dr. med. Ulrike Attenberger, 36
Geschäftsführende Oberärztin / Leiterin des Geschäftsfelds "Onkologische und Präventive Diagnostik" / Stellv. Institutsdirektorin - Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin Universität Heidelberg
In Deutschland werden derzeit deutlich mehr Frauen als Männer an den medizinischen Fakultäten ausgebildet. Trotzdem finden sich weit weniger als ein Drittel dieser Studierenden in Leitungspositionen oder Professuren wieder. Dr. Ulrike Attenberger will das so nicht akzeptieren: "Ärztinnen sind eine essenzielle 'Ressource', um eine lückenlose medizinische Versorgung sicherzustellen und erfolgreich eine international kompetitive Forschungsexzellen zu gewährleisten." Vor allem unter dem Aspekt des Ärztemangels ist es für Attenberger elementar, Rollenmodell zu sein und Rollenmodelle für Frauen zu schaffen, damit Ärztinnen sich nachhaltig in der traditionellen Männerdomäne Medizin und Forschung durchsetzten. Als Führungskraft, Doktormutter und Mentorin setzt sie sich Tag für Tag dafür ein, dass Frauen wie Männer bewusst wird, dass "exzellente Fachkompetenz und nicht das Geschlecht entscheidend für die Karriere sind."
Die Finalistinnen aus der Kategorie Soziale Werte:
Jennifer Arndt-Lind, 40
Gründerin von "mapapu"
Ihre kleine Firma stellt "mapapus" (MAma-PApa-PUppen-Tiere) her, Kuscheltiere die aus den Liebingsshirt der Eltern zusammengenäht werden. Ursprünglich entstand die Idee aus der Patchwork-Situation der eigenen Familie. Ihre Kinder, die zwischen den Eltern pendeln, sollten etwas bekommen, das Mama und Papa gleichermaßen in sich trägt. Mittlerweile finden die mapapus hauptsächlich Anwendung in der Trauerarbeit, weil sie helfen, den Schmerz von Kindern und Erwachsenen nach dem Tod eines nahestehenden Menschen zu lindern. "Hinter jedem mapapu steckt eine ganz eigene Lebensgeschichte", sagt Jennifer Arndt-Lind. "Sie erzählen vom Leben, vom Sterben, vor allem aber von der Liebe. Und diese Liebe ist mein Ansporn.
Sema Gedik, 26
Master-Studentin und Fashiondesigner/ Creative Director von "Auf Augenhöhe"
Sie macht Mode für kleinwüchsige Menschen. Bisher wurden die von der Modeindustrie beständig ignoriert. "Da Mode immer Ausdruck von Individualität und gesellschaftlicher Zugehörigkeit ist, sind kleinwüchsige Menschen hier klar benachteiligt" findet Gedik. Neben dem Entwerfen der Kleidung ist es ihr Ziel, eine internationale Maßtabelle und konfektionierte Schnittkonstruktionen zu entwickeln. Im Rahmen des Studiums an der HTW Berlin konnte sie ihre Kollektion schon auf der Fashionweek Berlin präsentieren - immerhin ist sie europaweit die Erste, die Mode für Kleinwüchsige entwirft. "Auf Augenhöhe", so der Name ihres Projekts, soll dazu beitragen, dass die Akzeptanz der Normalwüchsigen gegenüber kleinwüchsigen Menschen wächst, aber auch das Verständnis der Kleinwüchsigen (gegenüber Mode) für sich selbst.
Déborah Rosenkranz, 33
Mitinitiatorin und Vorstand "Power2be Bethanien", Mitglied Stiftungsrat "Impact"
Das "Power2be Bethanien" ist eine Zürcher Einrichtung für junge Frauen, die an Essstörungen leiden. Besonders ist, dass die Frauen ganz normal ihrem Alltag in der Schule oder im Beruf nachgehen und nur zwischen 16 Uhr abends und 9 Uhr morgens betreut werden. Mitinitiatorin Déborah Rosenkranz litt in ihrer Jugend selbst an einer Essstörung. "Mein Traum war es, einen Ort zu schaffen, an dem diesen Frauen professionell und liebevoll geholfen wird, wo sie neue Kraft und Hoffnung schöpfen können", erzählt die engagierte Frau, die auch Sängerin ist. Außerdem gründete sie die Stiftung "Impact Bethanien" mit, um junge Menschen, die im "Power2be" behandelt werden, finanziell zu unterstützen.
Die Finalistinnen aus der Kategorie Zukunftsmacherin:
Inken Arntzen, 34
Gründerin des Superhelden-Trainings und Organisatorin der Social Media Week Hamburg
Als Coach bestärkt Arntzen andere darin, sich eine neue Zukunft zu schaffen: "Ich bin inspiriert von der Großartigkeit anderer Menschen. Ich helfe ihnen, ihre Superheldenkräfte (Stärken) zu finden und für sich einzusetzen. Sie organisiert auch die Social Media Week Hamburg. Auf der kostenlosen Digital-Konferenz stehen Gegenwart und Zukunft von Social Media und Internet im Fokus. Sie findet jeden Februar zeitgleich in New York, Jakarta und Lagos statt.
Reina Becker, 53
Steuerberaterin und Kämpferin
Ihre erste Steuererklärung als Witwe versetzte Reina Becker (53) einen Schock. Nach dem Tod ihres Mannes hat die Mutter von zwei Töchtern weniger gearbeitet, weniger verdient und "trotzdem sollte ich plötzlich mehr Steuern zahlen". Seit diesem Tag vor acht Jahren kämpft die Steuerberaterin vor Gericht für eine Ausweitung des Ehegattensplittings auf Alleinerziehende. Steuervorteile sollten von der Anzahl der Personen abhängig sein, die von einem Hauptverdiener finanziell unterstützt werden – und nicht vom Bestehen einer Ehe. "Ich wollte schon manches Mal hinschmeißen, aber irgendwie kann ich das nicht. Es würde mich quälen, weil ich es nicht weiter versucht habe."
Kerstin Hinck, 33
Betriebswirtin, PTA und Unternehmerin von Apothekengeflüster
Als Kerstin Hinck erfuhr, dass aufgrund mangelnder Therapietreue und unerwünschter Arzneimittelwirkungen jährlich Folgekosten in Milliardenhöhe entstehen und überdies viele Tote zu verzeichnen sind, wuchs in ihr eine Idee, die sie im Sommer 2014 umsetzte. Sie vertreibt mit ihrem Unternehmen "Apothekengeflüster" wichtige, individuell auf den Kunden abgestimmte Hinweise, die als kleine Sticker auf die Medikamentenverpackung geklebt werden. "Ich habe schon oft mitbekommen, dass Freundinnen nicht darauf hingewiesen wurden, dass bestimmte Antibiotika die Wirkung der Pille herabsetzen", sagt Hinck. Die kleinen Aufkleber können in Zukunft für mehr Durchblick sorgen. Und: Sie ermuntern die Apotheker dazu, ihre Rolle als Beratungsinstanz deutlicher auszuleben.
Die Finalistinnen für den Sonderpreis "Hand in Hand"
Jana Tepe 29 & Anna Kaiser
Hätten sie Tandemploy alleine gestartet, hätten sie die Flinte schon zehn Mal ins Korn geworfen – da sind sie sich einig. Aber Jana Tepe und Anna Kaiser glauben an Kooperation statt Konkurrenz. Deshalb haben sie gemeinsam eine Jobsharing-Agentur gegründet. „Weil wir an eine Welt glauben, in der Menschen mit weniger - aber cleverer! - Arbeit mehr erreichen.“ Seit 2013 vermitteln sie sowohl Menschen an jobsharing-freundliche Unternehmen, als auch passende Tandempartner an Einzelpersonen. Die Geschäftsführung bestreiten sie –selbstverständlich – im Tandem. Sie wünschen sich eine Gesellschaft, in der die Arbeit in den Lebensentwurf passt und nicht das Leben bestimmt. Außerdem sind sie Verfechterinnen einer menschlicheren Arbeitskultur, denn wer Freude an seiner Arbeit hat, ist gleichzeitig produktiver und effizienter. Ein ansteckendes Konzept: 50% der Mitarbeiter von Tandemploy arbeiten selbst als Tandem.
Kerstin Hoffmann-Wagner, 45 und Gudrun Jostes, 55
Barrierefreie Events und Messen
Eine Eventberaterin trifft zufällig eine Expertin für barrierefreies Bauen... Seit über einem Jahr beraten Jostes und Hoffmann-Wagner Veranstalter, Dienstleister und Locations in Sachen Barrierefreiheit. „Wenn jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, überall dabei sein kann – das ist Inklusion.“ Sie arbeiten in 200 km Entfernung, in Mühlheim a. M. und Kassel. Ihre zielorientierte und effiziente Arbeit für mehr Inklusion in der Eventbranche wird davon nicht beeinträchtigt. Gerade ihre teilweise konträren Sichtweisen auf die Dinge haben sich dabei als ergänzend und stärkend herausgestellt.
www.hoffmannevent.de/barrierefreiheit-bei-events-und-messen
Nie:Solo – Anders arbeiten mit Familie
Berufstätige Eltern kennen das Dilemma: Teilzeit, die oft überschritten wird, gepaart mit unflexiblen Kitazeiten und Fehltagen wegen Kinderkrankheiten. Das kann schnell zu Stress zu Hause und am Arbeitsplatz führen. Eine Zwickmühle, die Silke Ababneh, selbst Mutter, gut kennt. Dabei wünschte sie sich vor allem eines: Auch als mehrfache Mutter selbstbestimmt und auf einem hohen Niveau weiterzuarbeiten. So kam ihr die Idee zum Co-working Portal „nie:solo“. Wie der Name schon sagt: niemand soll alleine arbeiten müssen. Auch Ababneh nicht. Sie wird neuerdings von Katja Ahrend in visueller Kommunikation und Aysin Kuran in IT Fragen unterstützt. Nach einer je dreimonatigen Testphase hat das Team sich nun final gefunden. Eine Probezeit, die Silke Ababneh allen neuen Teams und Partnerschaften empfiehlt. Das Portal will das die Themen Gründen und Arbeiten spezifisch für Eltern umsetzen. „Es soll Eltern motivieren die digitale Gesellschaft für sich zu nutzen, zeitflexibel und autark in Teams, also Hand in Hand zu arbeiten.“ Eine Chance, nicht nur für mehr Sicherheit für sich selbst zu schaffen, sondern auch bei Kunden und Geschäftspartnern vertrauenswürdiger, motivierter, effektiver und verlässlicher aufzutreten. „Denn gute Ideen sind immer umsetzbar –wenn alle an einem Strang ziehen.“
Wir danken unseren Partnern:
Narciso Rodriguez
(Kategorie: "Frauen in Führung")
Melitta
(Kategorie: "Zukunftsmacherin")
Shiseido:
(Kategorie: "Soziale Werte")
HanseMerkur Versicherungsgruppe
(Kategorie: "Hand in Hand")
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Lesen Sie hier die Antworten auf häufig gestellten Fragen zum EMOTION.award (FAQs).