Die Shaolin-Mönche sind dafür berühmt, unbesiegbare Kämpfer zu sein. Bernhard Moestl, der Autor von "Das Shaolin-Prinzip", sieht eines ihrer Erfolgsgeheimnisse in der Fähigkeit, sich innerhalb von Sekunden zu entscheiden. Lesen Sie hier sieben Weisheiten.
Fällt es Ihnen manchmal schwer, Entscheidungen zu fällen und dann zu der getroffenen Wahl zu stehen? Die Shaolin-Mönche trainieren unablässig - neben ihrem Körper auch den Geist. Denn im Falle eines Kampfes ist eines wichtig: Die richtige Entscheidung. Lassen Sie sich von den Weisheiten inspirieren, vielleicht einen anderen Weg bei der Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten zu gehen.
1. Erlaube dir zu scheitern
Scheitern gehört zum Leben. Es ist keine Schwäche. Eine Schwäche ist nur: sich kein Scheitern zu erlauben. Dazu gehört auch, nicht an Entscheidungen festzuhalten, die sich als falsch erweisen. Lieber: daraus lernen, auf die Umstände reagieren und neu entscheiden.
2. Hör auf deine Intuition
Jeder hat sie, diese innere Urteilskraft und Stimme, die man als Beraterin konsultieren kann. Man muss nur trainieren, auf sie zu hören – und ihr zu vertrauen. Tiere etwa tun das. Oft haben sie ein sehr feines Gespür für Warnsignale. Damit Intuition ihre Kraft entfalten kann, muss man offen sein, um sie zu spüren, und aufpassen, dass der Verstand nicht dazwischenfunkt.
3. Lass dich nicht beeinflussen
Wer gute Entscheidungen treffen möchte, muss lernen, seine Emotionen zu kontrollieren und sich unabhängig zu machen von den Meinungen anderer. Denn die Konsequenz der Entscheidung trägt man am Ende selbst. Zorn zum Beispiel vernebelt die Klarheit. Genauso wie Angst. Das Besiegen der Angst, gilt den Mönchen übrigens als wichtigste Voraussetzung für den kampflosen Sieg.
4. Entscheide bewusst
Man stelle sich die Situation eines Kampfes vor. Wer hadert, was zu tun ist, riskiert den Tod. Wer hastig agiert, ebenso. Wer hingegen bewusst und klar entscheidet, behält die Kontrolle darüber, was passiert. Er überlässt dem Gegner nicht das Feld. Entscheiden heißt nicht gleich Angriff. Es kann auch abwarten bedeuten. Wichtig ist nur, dass es bewusst geschieht. "Das eigentliche Ziel der Shaolin-Mönche war nie der Kampf", schreibt Bernhard Moestl, "vielmehr suchten sie, mittels der richtigen Entscheidungen den Kampf zu vermeiden." Das Geheimnis ist: Achtsamkeit für die Situation.
5. Übe, übe, übe
Kein Wunder, dass die Shaolin-Mönche ihre Kampftechniken so hart und ausgiebig trainieren. Übung macht auch hier, im mentalen Kampf den Meister: "Entscheidungsfreude will gepflegt und trainiert sein", so Bernhard Moestl. Je öfter wir uns bewusst entscheiden, desto leichter fällt es uns nämlich.
6. Handele entschieden
"Durchsetzungsfähig ist jemand, der seinen Mitmenschen das Gefühl gibt, zu wissen, was er tut, und das gegebenenfalls auch umsetzt", schreibt Bernhard Moestl. Wer sich mehrere Möglichkeiten offenhält, steht für keine wirklich ein. Das spiegelt sich in der Ausstrahlung und macht angreifbar. Man darf nie vergessen: Entscheiden meint eigentlich, die Konsequenzen, die eine Entscheidung mit sich bringt, zu akzeptieren und zu tragen. Wie beim Kampf. Es gilt zu handeln, nicht zu drohen. Kraft ist sichtbar und fühlbar.
7. Schau nicht zurück
Zurückschauen kostet nicht nur Zeit, es raubt auch Energie und weckt alte Gefühle. Für die echte Wahrnehmung zählt nur der Augenblick. Immer daran denken: Im Moment eines Kampfes geht es nur noch um Notwendigkeiten, nur noch um das Hier und Jetzt. Deshalb ist es auch wichtig, Entscheidungen ganz bewusst abzuschließen.