Anouk ist tot, und das wirft Charles Balanda völlig aus der Bahn. Anouk, Heldin seiner Kindheit, Mutter seines besten Freundes Alexis. Er fährt also zu Alexis aufs Land, um zu erfahren, was passiert ist.
Ausgewählt vom Netzwerk BücherFrauen, diesmal von der Literaturübersetzerin und Buchhalterin Antje, Zimmermann.
Anna Gavalda: Alles Glück kommt nie
Charles Balanda hat sich in seinem Leben gut eingerichtet: Er arbeitet erfolgreich als Architekt, jettet um die Welt und lebt mit Freundin Laurence und deren Tochter Mathilde zusammen. Auf einer Familienfeier entdeckt er eher zufällig einen Brief, der mit nur drei Worten alles in Frage stellt: "Anouk ist tot." Anouk, die Mutter seines Schulfreundes Alexis, war einfach ganz anders als seine konservative Familie und damit die Heldin seiner Kindheit.
Anouk und ihr bester Freund Nounou haben die Welt für Charles und Alexis zu einem großen Abenteuer gemacht und ihnen dabei auch wichtige Werte mit auf den Weg gegeben. Doch die Freundschaft mit Alexis ist auseinandergegangen, und irgendwann hat Charles auch den Kontakt zu Anouk einschlafen lassen. Doch nun lassen ihn die Erinnerungen nicht mehr los, und er macht sich auf die Suche nach Alexis. Er findet ihn in einem verschlafenen Nest, mit Frau und Kindern, alle Träume von früher sind begraben. Und Charles trifft Kate, die mit einer großen Schar Kinder und vielen Tieren auf einem alten, verwunschenen Bauernhof lebt. Kate hatte eigentlich ganz andere Pläne für ihr Leben, doch als ihre Schwester und ihr Schwager ums Leben kamen, musste und wollte sie sich um deren Kinder kümmern.
Irgendwann landeten sie eher zufällig auf diesem Gehöft und haben sich ihr ganz eigenes kleines Paradies geschaffen, in dem jeder einfach so sein kann, wie er ist. In diesem kreativen Chaos fühlt auch Charles sich sofort wohl. Und er verliebt sich in Kate. Und so bleibt er einfach ein bisschen länger und findet dabei langsam wirklich sich selbst.
Anna Gavaldas dritter Roman ist für mich einfach ihr bester, den ich wieder und wieder lesen kann, weil er soviel Wahres über das Leben und die Liebe und das in so schönen Bildern erzählt. Das Leben nimmt selten gerade Wege, es sind oft vor allem die Umwege, die uns zu den wirklich wichtigen Dingen und Menschen bringen. Und die Liebe findet man sowieso, wenn man sie am wenigsten erwartet.
Antje Zimmermann, 38, ist Literaturübersetzerin und Buchhalterin und lebt in Berlin. Seit zwei Jahren schreibt sie auf ihrem Blog www.berlinerlesezeichen.de über Literatur und die literarische Szene der Hauptstadt.
Diese Buch-Tipps entstanden in Kooperation mit den BücherFrauen. Mehr über die "Women in Publishing"