Beim Brands Hatch Festival gewinnt jedes Mal der Mini Klassik. Warum? Weil kein anderes Auto am Rennen teilnehmen darf. Ein perfektes Ziel, um den 50. Geburtstag des Oldies zu feiern. Doch bis dorthin nimmt unsere Kollegin Elena Ochoa Lamiño lieber das neueste Modell des Mini Cooper.
Kolonne fahren ist immer lustig. Nicht nur bei Hochzeiten. Wenn die Kolonne dann auch noch aus sechs Mini-Cooper S besteht, braucht man nicht einmal zu hupen, um aufzufallen – die Blicke folgen einem ganz automatisch. Ich fahre durch Amsterdam und sitze im neusten Model der Sportversion, mit starken 184 PS. Ausfahren kann ich die aber nicht, der Wagen vor mir ist nämlich das allererste Modell aus dieser Serie und während ich schon dreimal über die Kreuzung gebrettert wäre, fährt der Oldie mit seinen gerade mal 70 PS eher gemächlich an. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als hinterherzuzuckeln. Was aber auch Spaß macht, weil mein Vordermann durchaus nostalgische Gefühle weckt.
50 Jahre Kleinformat
Vor 50 Jahren kam er, die erste Sportversion des kleinen Briten, auf den Markt. Um das zu feiern, bin ich mit den anderen Minis Richtung holländische Küste unterwegs, um eine Fähre nach England zu nehmen. Unser Ziel: das Brands Hatch Festival in der Nähe von London, ein Autorennen, an dem nur Mini-Klassik-Modelle teilnehmen.
Mein neuer Mini ist fast doppelt so groß wie der Alte, hat aber dennoch den Charme des Kleinen. Der runde Drehzahlmesser hinter dem Lenkrad und der ebenso runde Tachometer, der stilecht in der Mitte des Armaturenbretts platziert ist, erinnern an das klassische Modell. Wer will, kann den Wagen auch mit einem Navigationsgerät haben.
Im Linksverkehr nach London
Als wir im britischen Harwich von der Fähre rollen, beginnt der Linksverkehr. Zum Glück muss ich den anderen nur folgen. Kolonne fahren ist nicht nur lustig, sondern auch beruhigend. Zumindest wenn es so gemütlich zugeht wie bei uns. Der Mini-Cooper S mit seinem 1,6-Liter-Motor liegt gut auf der Straße. Nach knapp zwei Stunden kommen wir in London an, wo uns eine reizende Überraschung erwartet: fünf Mini-Klassik, mit denen wir eine Stadtrundfahrt machen.
Das rote Modell mit zwei Rallye-Streifen
Ich setze mich schnell in ein rotes Modell mit zwei Rallye-Streifen auf der Motorhaube. Genau so einen wollte ich früher immer haben. Die weichen Ledersitze, das spartanische Armaturenbrett, die Holzverkleidung, der lange Kupplungshebel – eine Reise in die Vergangenheit. Da wir diesmal die Kolonne anführen, habe ich in den Kurven einen wunderbaren Blick auf die Parade der kleinen Flitzer. An den Gesichtern der Passanten kann ich erkennen, dass sie unseren Trupp ebenso niedlich finden wie ich. Die kleinen Oldtimer passen ja auch perfekt in die verwinkelten, schmalen Gassen Londons.
Als unsere Tour auf dem Brands Hatch Festival endet und ich die vielen verschiedenen Minis sehe, die mit ordentlichem Tempo über die Rennstrecke sausen, ist es endgültig um mich geschehen. Tja, alte Liebe rostet nicht.
Technische Daten des Mini Cooper
Durchschnittsverbrauch: 5,8 l
CO2-Ausstoß: 136 g/km
PS: 184
Beschleunigung: (0–100 km/h): 7 s
Höchstgeschwindigkeit: 228 km/h
Basispreis: 23 750 Euro
Mehr Infos unter: Mini Cooper